Physikalische Therapie: Behandlungen des Funktionssystems
Als Physikalische Therapie werden verschiedene Behandlungen bezeichnet, welche im weiten Sinne das Bewegungs- und Funktionssystem des Körpers stimulieren. Die Bezeichnung kann als Oberbegriff für verschiedene Verfahren der Naturheilkunde oder Therapie verstanden werden.
Bei der Physikalischen Therapie werden hauptsächlich physiologische Störungen durch die passende Therapie behandelt. Dazu können Funktionen oder Beweglichkeit von Gelenken, Muskeln, Nerven oder Organen behören. Die Behandlung erfolgt durch natürliche Mittel. (1)
Die Verfahren innerhalb der Physikalischen Therapie erfolgen auf naturnaher Basis. Dies bedeutet, dass hauptsächlich Naturkräfte wie
- Licht
- Wasser
- Elektrizität
- Temperatur
- Heilquellen
zur Therapie genutzt werden. Jedes dieser Mittel erzeugt einen eigenen Reiz auf dem oder im Körper und kann dadurch entsprechend stimulieren. Von Bedeutung ist zudem die mechanische Reizung durch Massagen und Physiotherapie.
Verwendung
Die Physikalische Therapie kann sehr vielseitig verwendet werden und bietet je nach Beschwerde oder Störung ein passendes Verfahren. Alle Verfahren haben jedoch gemein, dass sie durch natürliche Mittel diverse Reize im Organismus auslösen zu versuchen.
Eine Physikalische Therapie kann zusätzlich zur medizinischen Behandlung therapiebegleitend verwendet werden oder auch als alleinige Maßnahme etwa zur Prävention oder Rehabilitation erfolgen. Der ausgebildete Therapeut wählt dabei das Heilmittel entsprechend der Beschwerde.
Bekannte Verfahren der Physikalischen Therapie
Innerhalb der Physikalischen Therapie sind viele verschiedene Verfahren bekannt. Eine Eingrenzung auf ein therapeutisches Fachgebiet ist nicht gegeben. So kann sie etwa die Bereiche Sport, Alternativmedizin oder auch Krankenpflege umfassen.
Je nach Beschwerde kann eine andere Therapie das Mittel der Wahl sei. Folgende Verfahren sind weit verbreitet.
Physiotherapie
Bei der Physiotherapie werden verschiedene Behandlungen zur Stimulation des Bewegungsapparates und dessen Funktionen durchgeführt. Dazu können aktive wie passive Mobilisationen von Muskeln, Gelenken oder Knochen gehören.
Hydrotherapie
Bei der Hydrotherapie wird Wasser auf verschiedene Weise zur Behandlung von Störungen genutzt. Hier werden wiederum einzelne Verfahren wie etwa Wassertreten oder Bewegungsbäder unterschieden.
Thermotherapie
Bei der Thermotherapie werden warme oder kalte Temperaturreize genutzt, welche vor allem die Muskulatur und Durchblutung beeinflussen können. Neben der Wärmetherapie etwa mit Infrarotstrahlung, kann die Kryotherapie etwa mit Eiswasser genutzt werden.
Massagetherapie
Bei der Massage-Therapie wird eine angepasste Gewebestimulation durch einen Therapeuten oder Masseur durchgeführt. Hierbei kann die gestörte Stelle lokal oder die Beschwerde im Zuge einer Ganzkörpermassage mit oder ohne Massageölen behandelt werden.
Balneotherapie
Bei der Balneotherapie werden verschiedene Heilgase oder Peloide wie etwa Moor oder Fango für eine oberflächliche Behandlung genutzt. Hierbei spielen etwa Mineralgehalt der Substanzen oder deren Temperatur eine Rolle.
Elektrotherapie
Bei der Elektrotherapie wird das motorische und nervliche System durch verschiedene Technik mit Hilfe von Strom stimuliert.
Ein bekanntes Verfahren ist TENS, welches durch kontrollierte Stromabgabe über die Haut die Muskulatur beeinflussen kann.
Quellenverzeichnis
- Volker Schmiedel, Matthias Augustin (2008): Leitfaden Naturheilkunde, 5 Aufl., Urban & Fischer, München, S. 438.