Thermotherapie: Behandlung mit Temperaturreizen

Thermotherapie mit Wärme und Kälte

Die Thermotherapie ist ein Behandlungkonzept mit unterschiedlichen Temperaturreizen auf den Körper. Sie gehört zu der Physikalischen Therapie und nutzt verschiedene Formen von Wärme und Kälte für die Behandlung.

Die Thermotherapie kann grundsätzlich in den beiden Formen Kryotherapie und Wärmetherapie unterschieden werden. Für eine Therapie werden beide Formen meist kombiniert, da sich die Effekte gegenseitig begünstigen können.

Im Allgemeinen kommt die Thermo-Therapie bei Beschwerden der Haut oder inneren Organen sowie bei Schmerzzuständen zum Einsatz. (1)

Formen der Thermotherapie

Kryotherapie mit Kältepackung

Die Thermotherapie wird üblicherweise in zwei Formen unterschieden. Die Kryotherapie nutzt Kälte für die Behandlung und die Wärmetherapie nutzt Hitze.

Beide Therapieformen weisen Unterschiede in der Durchführung auf.

Kryotherapie

Bei der Kryotherapie wird äußerliche Kälte meist lokal eingegrenzt genutzt. Die Behandlung erfolgt in der Regel über einen sehr kurzen Zeitraum und kann starke Reize auf die Durchblutung haben. Üblich ist dabei kaltes oder gefrorenes Wasser.

Die Kryotherapie nutzt Therapieformen wie etwa kalte Wickel oder Auflagen, Massagen mit Eis, Kältesprays oder Kältekammern.

Wärmetherapie

Bei der Wärmetherapie wird Hitze meist über die Haut in den Körper geleitet. Die Wärmereize können über einen längeren Zeitraum ausgehalten werden und durch diverse Applikationen oder Ganzkörperbehandlungen erfolgen.

Die Wärmetherapie nutzt Therapieformen wie etwa Bäder, Moorpackungen, Schwitzwickel oder Infrarotstrahlung.

Verwendung der Thermotherapie

Schmerzsyndrom am Rücken

Die Thermotherapie kann bei unterschiedlichen Beschwerden verwendet werden. Sie kommt vor allem im Rahmen der Physikalischen Therapie zum Einsatz und kann dort therapiebegleitend und häufig schmerzlindernd genutzt werden.

Eine Thermo-Therapie erfolgt meist direkt über die Haut und kann als punktuelle Behandlung an der betroffenen Stelle oder als Ganzkörperanwendung erfolgen. Häufig werden dabei die beiden Therapieformen kombiniert. Dadurch können sich die Wärme- und Kältereize intensivieren.

Eine Thermotherapie kann Effekte auf die inneren Organe haben und reflektorisch über die Haut genutzt werden. Zudem kommt sie bei verschiedenen Entzündungen sowie zur Beeinflussung des Muskeltonus zum Einsatz. (1)

Wirkungsbereiche

Arthritis an Gelenken

Die Thermotherapie kann eine vielfache Wirkung haben. Dies hängt vor allem von der Wahl der Temperatur (Wärmeentzung oder Wärmezufuhr) ab. Bezogen auf die Schmerzursache kann die Thermo-Therapie bestimmte Wirkungsbereiche haben.

Bei Kältebehandlungen wirkt sie gegen:

  • Trauma
  • Entzündung
  • Muskelsehnenschmerzen

und bei Wärmebehandlungen wirkt sie gegen:

  • Gefäßspasmen
  • Durchblutungsstörungen
  • Muskelsehnenschmerzen
  • Spasmen glatter Muskulatur
  • Entzündung zur Reifung von Abszessen (1)

Auch wenn die Thermotherapie häufig Wasser in unterschiedlichen Temperaturen und Aggretatzuständen nutzt, so ist sie von der Hydrotherapie zu unterscheiden. Die Thermotherapie zielt vor allem auf Temperaturreize ab und nutzt dafür auch andere Substanzen.

Die Hydrotherapie nutzt die vielseitigen Effekte von Wasser, wobei die Temperatur dabei nur eine Teilrolle spielt. Abgesehen von Wärme und Kälte kann Wasser auch mechanische Reize, etwa in Form von Massage durch Wasserstraheln, haben.


Quellenverzeichnis

  1. Volker Schmiedel, Matthias Augustin (2008): Leitfaden Naturheilkunde, 5 Aufl., Urban & Fischer, München, S. 322.
RR

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