Körpertherapie: Behandlung auf Basis der Interaktion von Körper und Psyche
Die Körpertherapie bezeichnet eine körperorientierte bzw. eine körperzentrierte Therapie. Durch gezielte physiologische Übungen soll die Gesundheit des Patienten verbessert werden.
In vielen Kliniken gehört die körperbezogene Therapie mittlerweilie zu den festen Therapieangeboten.
Im Gegensatz zur Physiotherapie und klassischen Massage soll der Patient sich dabei aktiv und aufmerksam mit seinem Körper beschäftigen.
Die Körperpsychotherapie basiert auf der Interaktion von Psyche und Körper. Diesbezüglich wirken der Körper und die Seele in einem intensiven Zusammenspiel aufeinander ein (1).
Der Einflussbereich einer Körpertherapie muss sich entsprechend nicht nur auf den Bewegungsapparat beschränken. Wechselwirkungen mit der Psyche und dem Geist sind möglich, da bei der Behandlung etwa Reflexzonen oder Energiebahnen stimuliert werden.
Definition und Begriffserklärung
Die Bezeichnung Körpertherapie ist ein Sammelbegriff für verschiedene Therapiearten zur Behandlung von Körperhaltung und Bewegung. Eine Körpertherapie wird üblicherweise von Ärzten und staatlich anerkannten Therapeuten ausgeübt. Es gibt dabei Unterschiede zur Sport- und Massage-Therapie.
Eine Körpertherapie ist in der Regel ein bestimmte Art von manueller Technik, die sowohl die Muskulatur und den Bewegungsapparat wie auch den psychischen Zustand und die körperlichen Gewohnheiten des Patienten beeinflussen kann.
Die Berücksichtigung einer physisch-psychischen Verbindung unterscheidet die Körpertherapie von den Praktiken der Massage oder der Sporttherapie. Letztere richten den Fokus auf körperliche Behandlungen von Muskeln und Gelenken mit dem Ziel der Entspannung oder Leistungssteigerung.
Grundlagen der Körpertherapie
Im Rahmen der körperorientierten Therapie soll u. a. die Körperhaltung verbessert und Bewegungsabläufe optimiert werden.
Die einzelnen Methoden richten sich nach den individuellen Bedürfnissen bzw. den jeweiligen Indikationen. In diesem Zusammenhang sind Therapien von Blockaden oder Schmerzen – und Rehabilitationsphasen nach Operationen – zu nennen (2).
Da sich Erschöpfungszustände, Lebenskrisen und eine dauerhafte Anspannung nicht nur seelisch sondern auch auf physiologischer Ebene zeigen können, kann eine Körpertherapie als Ergänzung zu einer Psychotherapie sinnvoll sein.
Körertherapeutische Behandlungen setzen gezielt an den Bereichen am Körper an, wo sich seelische Verspannungen manifestiert haben. In diesem Zusammenhang ist die Atmung, die Muskulatur und der Bewegungsapparat zu nennen.
Die Körpertherapie kann in Form von einer medizinischen Massage, Shiatsu, manuellen Therapien, Krankengymnastik oder einer medizinischen Trainingstherapie angewendet werden (3).
Auch Qigong, die funktionellen Entspannung und psychophysiologische Stressbewältigungsmethoden gehören zur Kategorie der körperbezogenen Therapie, die auf zahlreichen Techniken und Übungen basiert (1).
Indikationen für körpertherapeutische Anwendungen
Im Fokus der körperbezogenen Therapie stehen psychosomatische Störungen.
Da sich der psychische Zustand direkt auf den Körper auswirken kann, können physiologische Symptome auftreten.
Nervosität kann beispielsweise dazu führen, dass die Atmung schneller wird. Entsprechend zeigt sich hier eine Beeinflussung des Körper durch die Psyche.
Wenn diesbezüglich im Rahmen der Körpertherapie ein ruhiges Atmen (Atemtherapie) – in Kombination mit Körperwahrnehmungsübungen – geübt wird, kann wiederum die Psyche angesprochen und Nervosität abgebaut werden.
Auch bei Bauch-, Kopf- und Rückenschmerzen kann die Körpertherapie sinnvoll sein, auch dann, wenn die körperliche Ursache nicht aufgedeckt werden konnte.
Wer unter Schmerzen leidet, sollte dennoch zunächst die Diagnose eines Arztes einholen, um die physiologischen Ursachen abzuklären (1).
Die Körpertherapie kann auch bei Erschöpfung, Schlafstörungen oder bei Erkrankungen der Wirbelsäule und des Bewegungsapparates sinnvoll sein. Gleiches gilt für Bewegungseinschränkungen, Kopf- und Nackenbeschwerden und bei dem so genannten Schulter-Arm-Syndrom (Beeinträchtigungen der Nervenbahnen im Bereich von Armen und Schultern) (2).
Weitere Formen der Körpertherapie
Als körperbezogene Therapie können verschiedene Formen von physischer Stimulation bezeichnet werden.
Meistens beinhaltet sie Elemente der Bewegungstherapie und Physiotherapie, wobei auch diese Therapieformen wiederum verschiedenste Verfahren kennen. Eine Abgrenzung ist somit schwierig.
Bekannte eigenständige Methoden und Techniken sind etwa:
- Rolfing
- Feldenkrais
- Shiatsu / Watsu
- Alexander-Technik
- Akupressur / Akupunktmassage
Möglich sind Körperstimulationen in Form von Druckmassagen oder isolierten Bewegungen einzelner Körperbereiche. Dabei können zusätzliche körperliche Elemente behandelt werden, wie etwa die Faszien beim Rolfing.
Eine weitere Form der Körpertherapie hat ihren Fokus auf den Bewegungen und dem Zusammenspiel von Körperhaltung und Bewusstsein. So können auch mentales Training und Achtsamkeit wie bei der Alexander-Technik und beim Feldenkrais die Bewegung beeinflussen.
Doch auch Reizungen auf feinstofflicher Ebene wie etwa an Energiepunkten sind möglich. Dazu zählen vor allem die asiatischen Körpertherapien, welche zusätzlich den Energiefluss im Körper beeinflussen möchten.
Quellenverzeichnis
- Netdoktor.de: Körpertherapie, https://www.netdoktor.de/therapien/psychotherapie/koerpertherapie/, abgerufen am 10. August 2018
- Die Therapeuten Berlin.de: Körpertherapie, https://die-therapeuten-berlin.de/koerpertherapie/, abgerufen am 10. August 2018
- Stressmedizin-Hamburg.de: Körpertherapie, https://www.stressmedizin-hamburg.de/therapieangebot/koerpertherapie/, abgerufen am 10. August 2018