QiGong: Wachsende Lebenskraft durch meditative Bewegungen
QiGong ist Meditation in Bewegung. Dabei handelt es sich um Arbeit an der Lebenskraft Qi, mit dem Ziel, sie durch die einzelnen Übungen zum Fließen und Wachsen zu bringen. (1)
In China wird QiGong als Sammelbegriff für verschiedene Übungen genutzt, die alle das gleiche Ziel besitzen. (2)
Als chinesische Bewegungskunst beinhaltet Kampfsportelemente, Konzentrationsübungen und Meditation. Im Rahmen der Traditionellen Chinesischen Medizin gilt QiGong als Heilgymnastik. (3)
In der traditionellen chinesischen Medizin ist QiGong eng mit Tai-Chi verwandt. (1)
Im Mittelpunkt stehen Vitalität sowie eine physische und psychische Ausgeglichenheit. (3)
Das Training eignet sich für alle Altersklassen. Es kann auch ohne besonders sportliches Talent oder Beweglichkeit erlernt werden. (4)
Grundlagen von QiGong
Diese chinesische Methode zur Pflege und Kultivierung von Körper und Geist ist über Jahrhunderte gewachsen. (5)
Übersetzt bedeutet QiGong, welches eine 3000 Jahre alte chinesische Übungsform ist, „Energie üben“. (4) „Gong“ heißt Arbeit bzw. Können.
Ziel der Übungen ist es, die Lebensenergie zu balancieren und zu kräftigen, um die innere Mitte zu finden.
QiGong kann als sanftes Pendant zum kämpferischen Tai-Chi eingestuft werden (3) und gehört wie Tai-Chi oder auch Yoga zu den ganzheitlichen Übungsformen.
Da Leistung keine Rolle spielt, kann jeder sofort – außer bei gravierenden gesundheitlichen Einschränkungen – ohne Vorkenntnisse starten. (1)
Die Basis bilden kombinierte Atem- und Körperübungen sowie Meditation. (2)
Es geht nicht um Leistung oder Power, sondern um Vitalität sowie seelische und körperliche Ausgeglichenheit. Da man keine Hilfsmittel und nur wenig Platz benötigt, sind die Übungen sehr gut für den Alltag geeignet. Gerade in Asien praktizieren insbesondere ältere Personen QiGong, um ihre geistigen Fähigkeiten und ihre physische Flexibilität zu erhalten. Auch wenn die Atemzüge ein wichtiges Instrument für die Übungen ist, kommt man nie richtig außer Atem. (3)
Charakteristika in der Praxis
Der Fokus im QiGong liegt darauf, achtsam zu sein und sich selbst zu spüren. Als Herausforderung gilt es, im gleichen Moment zusätzlich die Umwelt wahrzunehmen, also für einen Moment ganz im Jetzt zu sein.
Der Atem als innere Bewegung begleitet die äußere Bewegung. Dadurch wird auf der einen Seite die Muskulatur und auf der anderen Seite insbesondere die Psyche gestärkt. (1)
Charakteristisch für QiGong sind die langsamen, bedächtigen Bewegungen, die wie ein Mix aus Gymnastik, Meditation und Kampfsport in sehr langsamen Tempo aussehen. Die einzelnen Übungen besitzen poetische Namen wie beispielsweise „Der Kranich fliegt über das Wasser“. (3)
Die vielfältigen Übungen werden geschmeidig, sanft, langsam, natürlich und ungezwungen ausgeübt. Die Heilung auf geistiger, physischer und psychischer Ebene soll durch einen friedvollen und ruhigen Geist unterstützt werden. (5)
Die Bewegungen haben einen protektiven Effekt, sind aber auch – als spezielle medizinisch-therapeutische Versionen – für Personen mit gesundheitlichen Problemen geeignet. Personen, die nicht lange stehen können, trainieren alternativ im Liegen oder Sitzen. (1)
QiGong-Kurse werden in Fitness- oder Kampfsport-Studios und in Volkshochschulen angeboten. Falls der Lehrer zertifiziert ist, beteiligen sich viele Krankenkassen – mit bis zu 80 Prozent – an den Kosten. (3)
Die einzelnen Elemente von QiGong
Über einen Mix aus Atmung, Aufmerksamkeit, Entspannung und Körperhaltung sollen ungleich verteilte Energien wieder in Einklang gebracht und Abwehrkräfte gesteigert werden.(2)
Laut Theorie von QiGong führen Störungen im Meridiansystem zu Beschwerden und Krankheiten.
Durch das tägliche Üben soll man die Akupunkturpunkte und das Flusssystem stimulieren können, um positive Effekte auf die Gesundheit zu erzielen.
Durch die Atem- und Bewegungsübungen soll das Qi in die richtigen Bahnen gelenkt werden. (3)
Gesundheitliche Effekte
Medizinisches QiGong ist ein wesentlicher Bestandteil der Traditionellen chinesischen Medizin. (2)
Es eignet sich bei chronischen Schmerzen wie Kopf-, Nacken- oder Rückenschmerzen.
Bei Angst oder Depressionen, die mit Anspannung und Stress einhergehen, bei Schlafproblemen und zur unterstützenden Therapie bei Krebserkrankungen können die Übungen eingesetzt werden. Allerdings fehlen noch eindeutige Studienergebnisse, um wissenschaftliche Aussagen zu tätigen. (1)
Auch bei Asthma sollen sich die Übungen positiv auswirken. (3)
Laut QiGong-Gesellschaft fördern die Übungen die Konzentrationsfähigkeit – bei gleichzeitiger Entspannung -, die Gesundheit, das Wohlbefinden und die Sensibilität.
Darüber hinaus soll die Selbstwahrnehmung verfeinert, die Beweglichkeit verbessert und das Immunsystem gestärkt werden. Neben einer Verbesserung der Stimmungslage und einer Regulation des Nervensystems sollen auch mentale und emotionale Aktivitäten beeinflusst werden.
Auf physischer Ebene soll es Beschwerden lindern und Therapien sowie eine Rehabilitation unterstützen können.
Zusätzlich soll der Blut- Lymph- und Energiefluss reguliert und harmonisiert werden.
Auch eine prophylaktische Wirkung, Linderung und teilweise auch Heilung von Zivilisationskrankheiten wie Hypertonie, Herzerkrankungen und Rheuma und von chronischen Erkrankungen soll durch QiGong möglich sein. (5)
Quellenverzeichnis
1. Apotheken Umschau: Ihre Wahl: Thai-Chi, Qigong oder Yoga?, https://www.apotheken-umschau.de/Sport/Ihre-Wahl-Tai-Chi-Qigong-oder-Yoga-505411.html, abgerufen am 23. April 2017.
2. Fit for fun: Qigong, https://www.fitforfun.de/sport/sportarten-lexikon/qigong_aid_6181.html, abgerufen am 23. April 2017.
3. Spiegel Online: Mit Qigong Kraft tanken, https://www.spiegel.de/gesundheit/ernaehrung/trend-qigong-fitness-durch-ruhe-beim-meditieren-a-875011.html, abgerufen am 23. April 2017.
4. Apotheken Umschau: Tipps für Entspannung und Wellness, https://www.apotheken-umschau.de/Entspannung, abgerufen am 23. April 2017.
5. Deutsche Qigong Gesellschaft e. V.: Wirkung von Qigong, .https://www.qigong-gesellschaft.de/qigong/wirkung-qigong, abgerufen am 23. April 2017.