Meridiansystem: Netz aus Energieleitbahnen
Das Meridiansystem ist ein nicht sichtbares Netz aus Leitbahnen, welches der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) zufolge die Lebensenergie Qi beinhaltet.
Durch das Meridiansystem kann der Behandler Einfluss auf die inneren Organe und den energetischen Zustand eines Menschen nehmen. So werden nach TCM die Merdiane bei Krankheiten auf entsprechende Weise stimuliert. (1)
Die TCM behandelt vor allem 14 Meridiane, die für die Gesundheit des Menschen von Bedeutung sind. Zudem ist eine Vielzahl von Neben- und Sonderleitbahnen bekannt, welche zusammen das Meridiansystem bilden.
Meridiane, die Energieleitbahnen
Das Meridiansystem wird der TCM nach als ein Netz aus Leitbahnen beschrieben. Diese transportieren die Lebensenergie Qi. Die Meridiane stehen dabei in Verbindung mit dem gesamten Körper.
Die Energiebahnen des Meridiansystems ähneln dem Blutsystem, jedoch sind sie nicht mit dem Verlauf der Blutbahnen identisch. Sie verlaufen sowohl im Inneren des Körpers wie auch an der Oberfläche. (1)
An den Meridianen befinden sich zudem bedeutende Meridianpunkte (Akupunkturpunkte), welche den jeweiligen Meridian stimulieren können. Ein Meridian kann mehrere dieser Punkte haben. Sie stehen außerdem mit bestimmten Organen in Verbindung.
Von großer Bedeutung sind vor allem die 12 Hauptmeridiane und die zwei zusätzlichen Meridiane Lenkergefäß und Dienergefäß. Die Hauptmeridiane verlaufen parallel auf der linken und rechten Körperhälfte, während Lenker- und Dienergefäß an der vorderen und hinteren Körpermitte verlaufen. (1)
Meridiansystem und Gesundheit
Nach der TCM kann das Meridiansysem einerseits Aufschluss über den Zustand von Organen geben. Andererseits kann die Organfunktion durch die Meridiane beeinflusst werden.
Das Meridiansystem dient zwar dazu, den Körper mit Qi zu versorgen, jedoch kann diese Aufgabe durch Blockaden oder Stauungen gestört sein. So können ganze Meridiane, sowie Organe oder Gewebe, mit Lebensenergie unterversorgt sein. Eine Überversorgung ist ebenfalls möglich. (1)
Behandlung eines gestörten Meridiansystems
Die Akupunktur ist ein Therapieverfahren der traditionellen chinesischen Medizin (TCM). Durch Stiche entlang der Meridiane soll die Lebensenergie des Körpers (Qi) positiv beeinflusst werden.
Die Behandlung eines gestörten Meridiansystem oder eines einzelnen Meridians kann auf unterschiedliche Weise erfolgen. Die chinesische Medizin arbeitet vor allem mit Heilkräutern, sowie mit Akupunktur. Die westliche Medizin konnte die Wirksamkeit der TCM bisher nicht gänzlich wissenschaftlich nachweisen.
Die chinesische Kräuterheilkunde versucht durch verschiedene Einzelkräuter oder Mischungen Einfluss auf einen Meridian zu nehmen und den Energiefluss dadurch zu harmonieren.
Die Akupunktur versucht hingegen Blockaden oder Stauung im Meridiansystem durch feine Nadeleinstiche zu lösen. Hierfür werden vor allem die Akupunkturpunkte behandelt. Auf ähnliche Weise (nur ohne Nadeln, sondern mit Fingerdruck) funktioniert die Akupressur.
Das Meridiansystem kann zudem durch eine Vielzahl von Massagen stimuliert werden. Dazu gehören Meridianmassagen wie etwa Shiatsu oder die Thaimassage.
Quellenverzeichnis
- Kaptchuk, Ted J. (2007): Das große Buch der chinesischen Medizin, 2. Aufl., Fischer Verlag, Frankfurt am Main, S. 90ff.