Schlafstörung: Reduzierte Erholung aufgrund von Schlaflosigkeit
Eine Schlafstörung bezeichnet eine Situation, in der Schlafdauer, Schlafzyklen oder Schlafstadien vom normalen Schlaf abweichen.
Diesbezüglich kann der Schlaf zu kurz oder zu lang ausfallen, zu oft unterbrochen werden oder nicht erholsam sein.
Zusätzlich kann die Tagesempfindlichkeit beeinträchtigt sein. (1)
Ursachen von Schlafproblemen
Psychiatrische Erkrankungen wie Angststörungen, Depressionen oder Demenz können den Schlaf stören. Gleiches gilt für neurologische Erkrankungen wie Multiple Sklerose, Pakinson oder einen Schlafanfall, aber auch Stress im Berufs- oder Privatleben.
Auch die Abhängigkeit von Alkohol oder Drogen kann Schlafstörungen induzieren.
Nächtliche Atmungsstörungen wie Schnarchen oder Apnoen (Atempausen) zählen ebenfalls zu den Ursachen einer Schlafstörung.
Hormonelle Erkrankungen wie Schilddrüsen- oder Nebennierenerkrankungen können ebenfalls mit Schlafproblemen einhergehen. Gleiches gilt für chronisch-entzündliche Prozesse, Krebserkrankungen und die Einnahme bestimmter Medikamente. (2)
Nicht zuletzt können auch hormonelle Veränderungen in der Schwangerschaft oder in den Wechseljahren und das Restless-Legs-Syndrom (ruhelose Beine) für Schlaflosigkeit sorgen. (3)
Therapie einer Schlafstörung
Zunächst gilt es, die Ursache hinter den Schlafproblemen aufzudecken und diese – falls möglich – zu beseitigen. Bei anhaltenden Schlafstörungen sollte generell ein Arzt konsultiert werden.
In vielen Fällen von Schlaflosigkeit können bereits der Verzicht auf Alkohol, Kaffee oder Nikotin helfen. Gleiches gilt für regelmäßige Schlafzeiten und eine Gewichtsreduktion bei übergewichtigen Personen.
Auch das Schlafen auf der Seite kann Schlafstörungen lindern.
Für ausreichend Entspannung können autogenes Training oder progressive Muskelentspannung sorgen. Diese Entspannungsübungen können helfen, die Einschlafzeit zu verkürzen und länger zu schlafen.
Da Entspannungsübungen den Schlaf bzw. die Erholungswirkung allerdings nicht verbessern können, kann ein Mix aus Verhaltenstherapie und Entspannungsübungen sinnvoll sein. Die Verhaltenstherapie kann den Schlaf wiederum verbessern.
Kindliche Schlafprobleme wie Schlaftrunkenheit und Pavor noctumus (Nachtschreck) müssen in der Regel nicht behandelt werden, da sie sich typischerweise auf einen begrenzten Zeitraum beschränken. Insbesondere Säuglinge und Kleinkinder müssen zunächst ihren individuellen Schlaf-Wach-Rhythmus entwickeln.
Bei schlafbedingten Atmungsstörungen – beispielsweise Schlafapnoe oder Schnarchen – kann ein Atemtherapiegerät in der Kombination mit einer Atemmaske sinnvoll sein. Dadurch können Atemaussetzer oder Schnarchen reduziert oder verhindert werden.
Eine medikamentöse Therapie sind nur in der Lage die akuten Beschwerden zu lindern, sollten allerdings keinesfalls langfristig angewendet werden.(1)
Schlafhygiene für eine bessere Schlafqualität
Als Teil einer sinnvollen Schlafhygiene ist eine gute Matratze wichtig. Zusätzlich sollte das Schlafzimmer ausreichend dunkel, ruhig und nicht zu warm sein. Diesbezüglich sollte die maximale Temperatur bei 18 Grad liegen.
Ideal sind regelmäßige Schlafzeiten, allerdings empfiehlt es erst dann ins Bett zu gehen, wenn sich Müdigkeit einstellt. Generell sollten sich Personen, die zu Schlafstörungen neigen, nicht zu lange – außerhalb der Schlafzeiten – im Bett aufhalten.
Wer trotz der Empfehlungen nicht einschlafen kann, sollte nicht zu lange grübeln und besser das Bett verlassen. In der Phase kann beispielsweise das Lesen eines Buches – ohne schwere Thematik – sinnvoll sein, bis sich wieder Müdigkeit einstellt.
Ein Tagesschlaf sollte maximal 15 Minuten dauern. (1)
Tipps & Tricks bei Schlafstörungen
Neben der Schlafhygiene ist es wichtig, nicht zu spät, zu reichhaltig und zu scharf zu essen. Darüber hinaus können schwer verdauliche Lebensmittel die Nachtruhe stören.
Zusätzlich ist es sinnvoll, vier bis sechs Stunden vor dem Schlafen kein Koffein – beispielsweise in Form von Cola, Kaffee oder schwarzem Tee – aufzunehmen und auf Rauchen zu verzichten. Gleiches gilt für Alkohol, auch wenn dieser zunächst eine einschläfernde Wirkung haben kann. Denn sonst können Durchschlafstörungen gefördert werden.
Darüber hinaus kann anstrengender Sport vor dem Schlafen den Kreislauf zu sehr aktivieren, so dass dieser früher im Tagesablauf stattfinden sollte. (1)
Quellenverzeichnis
- Onmeda: Schlafstörungen, https://www.onmeda.de/schlafen/schlafstoerungen.html, abgerufen am 20. Februar 2018.
- Neurologen und Psychiater im Netz: Schlafstörungen Ursachen, https://www.neurologen-und-psychiater-im-netz.org/psychiatrie-psychosomatik-psychotherapie/stoerungen-erkrankungen/schlafstoerungen/ursachen/, abgerufen am 20. Februar 2018.
- Apotheken Umschau: Schlafstörungen, https://www.apotheken-umschau.de/Schlafstoerungenl, abgerufen am 20. Februar 2018.