Bad-Therapie: Anwendung mit Heilwässern und Peloiden

Bad-Therapie
Bad-Therapie mit Wanne

Die Bad-Therapie ist eine äußerliche Anwendung, bei welcher der Körper in Heilwässer oder Peloide getaucht wird.

Eine Bad-Therapie nutzt die heilsamen Effekte von verschiedenen Substanzen wie etwa Thermalwasser, Moor und Kräuterwasser sowie deren unterschiedliche Temperaturen. Klassischerweise wird die Bad-Therapie dabei der Balneotherapie zugeordnet.

Je nach Bad-Form können unterschiedliche Therapiearten entstehen. So stellt das Moorbad beispielsweise auch eine Wärmetherapie dar. Eine Bad-Therapie kann somit auch bei diversen Beschwerden die etwa Hautstörungen oder rheumatische Leiden verwendet werden.

Definition und Einordnung

Hydrotherapie
Hydrotherapie mit Wasser

Bei einer Bad-Therapie handelt es sich um eine medizinische Anwendung mit Wasser oder Peloiden in unterschiedlichster Weise. Dabei werden Teile des Körpers oder der ganze Körper behandelt. Der Begriff ist nicht geschützt und kann somit verschiedene Bäderbehandlungen umfassen.

Im Therapiebereich kommen Bäder vor allem im Zuge der Physikalischen Therapie und dort im Zuge der Balneotherapie oder Hydrotherapie vor.

Gerade die Balneotherapie ist auch als Bädertherapie bekannt, wobei dort auch andere Anwendungen mit Wasser vorkommen.

Die Balneotherapie nutzt Heilwässer und -peloide, die mineralische oder ionische Bestandteile haben. Solch eine Bad-Therapie erfordern meist einen Kuraufenthalt in der Nähe entsprechender Heilquellen.

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Die Hydrotherapie nutzt herkömmliches Wasser und kann zusätzlich durch dessen Temperatur die Effekte der Bäder beeinflussen.

Mit dem umfassenden Begriff Bad-Therapie können demnach verschiedenste Bäder aus beiden Therapieverfahren gemeint sein.

Nutzen der Bad-Therapie

Therapeut
Therapeut

Die Bad-Therapie kann vielfältig zum Einsatz kommen und bei unterschiedlichsten Beschwerden nützlich sein. Dies hängt vor allem von der jeweiligen Art des Bades ab. In der Naturheilkunde sind Bäder in der Regel eine Reizserientherapie (1).

Eine Bad-Therapie nutzt die auslösenden Reize von natürlichen Substanzen aus der Umwelt. Diese Reiztherapie kann beispielsweise bei der Rehabilitation, Prävention oder Regulation des Körpers von Nutzen sein. Durch die Substanzen oder die Temperatur der Bäder wird der Organismus zu Reizreaktionen veranlasst. Dies kann letztlich in einer Umgewöhnung und Anpassung enden. (1)

Der Einsatzbereich kann sich von Hautbeschwerden und Kreislaufstörungen bis hin zu rheumatischen Erkrankungen erstrecken. Die Wahl der Bad-Therapie wird somit durch einen Arzt oder Therapeuten ermittelt.

Bekannte Heilsubstanzen der Bad-Therapie

Schlammbehandlung
Schlammbehandlung auf der Haut

Für eine Bad-Therapie können verschiedene Heilsubstanzen zum Einsatz kommen.

Dabei handelt es sich nicht ausschießlich um Wasser in diversen Temperaturen, sondern etwa auch um Peloide.

Aus der Balneotherapie

Zu beachten ist bei der Balneotherapie, dass viele der Heilwässer und -peloide nicht nur für Bäder genutzt werden. Bei den meisten ist jedoch eine Anwendung als Bad üblich. Dazu gehören etwa:

  • Sole
  • Radon
  • Schwefel
  • Meerreswasser
  • Thermalwasser
  • Hydrogenkarbonat

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Für die Bad-Therapie mit Peloiden ist vor allem Moor (Torf) geeignet, welches als Moor-Bad angeboten wird. Hier gibt es verschiedene Konzentrationen an Badetorf für die Therapie. Den größten Effekt kann ein reines Vollbad aus Moor bieten.

Weiterhin für die Bad-Therapie geeignet sind Heilpeloide wie:

Aus der Hydrotherapie

Bad einer Frau
Bad in einem balneologischen Kurort

Neben reinen Wasserbädern können auch Bäder mit Kräuterzusätzen bei der Hydrotherapie genutzt werden. Diese nicht-mineralischen Bäder nutzen die jeweiligen Wirkstoffe der Pflanzen.

Bekannt sind etwa Bäder mit Arnika, Baldrian oder Heublumen.

Übliche Bad-Formen

Teilbad
Teilbad der Arme

Die Bad-Therapie kann auf verschiedene Weise erfolgen. So sind lokale Anwendungen mit Teilbädern möglich oder Ganzkörperanwendungen mit Vollbädern. Gerade bei reinen Wasserbädern sind zusätzliche mechanische oder Temperaturreize möglich.

Neben dem Teil- und Vollbad, sind in der Therapie auch ansteigende Bäder bekannt. Hierbei beginnt das Bad bei einer Temperatur von 35 °C und wird langsam mit heißem Wasser auf eine Temperatur von rund 39 °C gesteigert. Üblich ist hier das Halb-, Fuß- und Armbad. (2)

Das Sitzbad kann mit kalten warmen oder ansteigenden Wasser durchgeführt werden.

Eine mechanische Gewebestimulation wird durch ein Bad mit Unterwasserdruckstrahlenmassage erzeugt. Hierfür wird entsprechend temperiertes Leitungswasser verwendet.

Unterschied zu anderen Formen der Balneotherapie

Fango Beine
Fango-Anwendung an den Beinen

Die Bad-Therapie mit reinen Badeanwendungen ist von anderen Formen der Balneotherapie zu unterscheiden. Dort werden die Heilsubstanzen auch für andere Therapieformen genutzt.

Mit den Wässern lassen sich auch Güsse durchführen, bei denen bestimmte Körperbereich mit den Heilwässern begossen und nicht gebadet werden.

Eine weitere äußerliche Therapieanwendung sind Applikationen mit Peloiden. Hier kommt vor allem Fango oder Moor als Wärmebehandlung zum Einsatz und wird in Form eines Schlammbreies auf die Haut gegeben.

Innerliche Effekte können hingegen durch Behandlungen wie Trinkkuren oder Inhalationen erfolgen. Hierfür werden teilweise die gleichen Heilwässer wie auch für die Bad-Therapie genutzt.


Quellenverzeichnis

  1. Volker Schmiedel, Matthias Augustin (2008): Leitfaden Naturheilkunde, 5 Aufl., Urban & Fischer, München, S. 162.
  2. Volker Schmiedel, Matthias Augustin (2008): Leitfaden Naturheilkunde, 5 Aufl., Urban & Fischer, München, S. 308.
MH

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