Heilerde: Medizinische Erde zur Linderung von äußeren und inneren Beschwerden

Heilerde als KörpermaskeHeilerde bezeichnet eine pulverisierte Erde, die aus eiszeitlichen Lössablagerungen besteht. (1)

Der Begriff Heilerde ist geschützt, da es sich um eine spezielle Zusammensetzung handelt, die als Arzneimittel zugelassen ist.

Entsprechend darf dieses Naturprodukt nicht nur äußerlich angewendet werden, sondern wird auch für innerliche Zwecke – beispielsweise zur Unterstützung einer gesunden Darmflora – genutzt. (1,2)

Damit medizinische Erde für medizinische Anwendungen verwendet werden kann, wird die Erde zunächst gereinigt und anschließend bei einer Temperatur von ca. 130 Grad getrocknet, damit mögliche Keime abgetötet werden. (2)

Heilerde gehört wie das vulkanische Gestein Fango, Moor und Schlamm zu den sogenannten Peloiden (feinkörnige Gesteinsgemische), denen eine wohltuende Wirkung zugeschrieben werden. (3)

Die Zusammensetzung von Heilerde

Mineralien in HeilerdeKlassische Heilerde basiert auf verschiedenen Erden. In diesem Zusammenhang sind Moor-, Löss-, Lehm- und Tonerden zu nennen.

Medizinische Erde zeichnet sich durch einen hohen Gehalt an Mineralien und Spurenelementen aus. Diesbezüglich besteht sie aus Calcium, Kieselsäure, Eisen, Kalium, Magnesium, Selen, Zink, Fluor und Kupfer. (2).

Heilerdepulver kann die enthaltenen Mineralstoffe und Spurenelemente abgeben. (1)

Funktionsweise von medizinischer Erde

Heilerde bei PickelnDie Fähigkeit von Heilerde, Giftstoffe aufsaugen zu können, basiert auf der charakteristischen Beschaffenheit aufgrund der sehr großen Oberfläche.

Jedes einzelne Korn ist zwar nur ein Tausendstel Millimeter groß, allerdings erzeugen die Heilerdekörner in ihrer Gesamtheit eine sehr große Oberflächenstruktur.

Aufgrund dieser Beschaffenheit vermag medizinische Erde unerwünschte Stoffe – beispielsweise bei unreiner Haut – wie ein Schwamm aufzusaugen.

Je feinkörniger die Erde gemahlen wurde, desto höher ist entsprechend ihr Bindungsvermögen. In diesem Zusammenhang kann sowohl Flüssigkeit aufgesaugt als auch feste Stoffe angelagert werden. (2).

Äußerliche Anwendungsgebiete

Heilerde als GesichtsmaskeIm Rahmen dermatologischer Behandlungen wird kosmetische Erde für unreine und fettige Haut empfohlen. Dabei liegt der Fokus auf dem Schutz vor entzündlichen Prozessen.

Für kosmetische Therapien kommt typischerweise Pulver zum Einsatz, das eine etwas gröbere Konsistenz aufweist und als Paste angewendet wird. (1,2)

In der Behandlung von Akne konnten Studien zeigen, dass eine Heilerde-Gesichtsmaske das Hautbild um bis zu 80 Prozent verbessert.

Beim Trocknen auf der Haut werden dabei überschüssiger Talg, Bakterien und sonstige Schmutzpartikel aufgesaugt. (2)

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Nicht zuletzt können wärmende Heilerde-Umschläge – als Alternative zu Fango- oder Mooranwendungen – bei chronischen Entzündungen der Gelenke und Muskeln angewendet werden. (3)

Herstellung einer Heilerde-Maske

Heilerde als MaskeFür eine Heilerde-Maske bei fettiger Haut hat sich folgende Rezeptur bewährt: zwei gehäufte Teelöffel Heilerde werden mit Hamamelis-Gesichtswasser, abgekühltem Salbeitee oder beruhigenden Kräuterextrakten wie Kamille oder Lindenblüte im Mix mit destilliertem Wasser verrührt, bis eine breiige Konsistenz entsteht.

Die Maske mit kosmetischer Erde wird bei fettiger Haut zweimal wöchentlich empfohlen.

Wer unter trockenen Hautpartien leidet, kann sich ebenfalls eine Maske anrühren. Dafür ebenfalls zwei gehäufte Teelöffel Heilerde mit ein paar Tropfen Jojoba– , Mandel-, Kokos– oder Avocadoöl und destilliertem Wasser anrühren.

Eine Heilerde-Maske bei trockener Haut ist einmal pro Monat sinnvoll. Beide Masken-Typen sollen 15 bis 20 Minuten einwirken und anschließend mit lauwarmem Wasser abgenommen werden. (2)

Innerliche Anwendung von Heilerde

Heilerde bei DurchfallHeilerde kann als zugelassenes Arzneimittel auch für verschiedene Beschwerden des Magen-Darm-Traktes – beispielsweise bei Durchfall – eingenommen werden.

Bei Sodbrennen oder einem übersäuerten Magen- bzw. säurebedingten Magenschmerzen wird die überschüssige Magensäure schwammartig aufgesogen. In puncto Dosis sind dreimal täglich ein bis zwei Teelöffel Heilerde – aufgelöst in einem halben Glas Wasser – sinnvoll. Diese Lösung wird in kleinen Schlücken aufgenommen.

Allerdings dauert es eine Weile – teilweise mehrere Wochen – , bis die Wirkung der Heilerde einsetzt.

Darüber hinaus kann auch die Keimvermehrung – über eine Bindung von Toxinen – reduziert werden.

Bei akutem Durchfall können mehrere Teelöffel Heilerde innerhalb weniger Stunden aufgenommen werden. (2)

Hinweise zur oralen Aufnahme

Heilerde in Tee auflösenMedizinische Erde kann in Form von Kapseln oder Pulver – aufgelöst in kaltem oder lauwarmen Wasser oder Tee – zugeführt werden.

Insbesondere für Personen, denen es schwer fällt, das Heilerde-Wasser-Gemisch zu schlucken, profitieren von den Kapseln. (1,2)

Allerdings ist die Wirkung der Heilerdekapseln nicht so gut belegt und es müssen zahlreiche Kapseln aufgenommen werden, um den gleichen Effekt – in Anlehnung an die klassisch pulverisierte Heilerde – zu erzielen. (2)

Da medizinische Erde nicht nur unerwünschte Stoffe, sondern auch Medikamtentensubstanzen binden kann, ist ein Abstand von zwei Stunden zwischen Medikation und Einnahme der Heilerde zu beachten. Ansonsten kann die Arzneiwirkung verloren gehen. (2)


Quellenverzeichnis

  1. Juvalis: Heilerde bei Verstopfung, https://www.juvalis.de/apotheke/hausmittel-gegen-verstopfung/, abgerufen am 11. Juni 2018
  2. NDR.de: Heilerde: gut für Haut und Magen, https://www.ndr.de/ratgeber/gesundheit/Heilerde-Gut-fuer-Haut-und-Magen, heilerde108.html, abgerufen am 11. Juni 2018
  3. Gesundheit.de: Heilerde und Fango: https://www.gesundheit.de/wellness/koerperpflege/hautpflege/heilerde-fango-und-co, abgerufen am 11. Juni 2018

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