Osteoporose: Abnahme der Knochendichte bei erhöhtem Risiko für Knochenbrüche
Osteoporose bezeichnet die Schwächung des Knochengefüges (1).
Die Osteoporose wird umgangssprachlich auch als Knochenschwund bezeichnet und ist eine Stoffwechselerkrankung der Knochen, bei der das Verhältnis von Knochenaufbau und Knochenabbau gestört ist.
In Deutschland sind ungefähr 5 bis 7 Millionen Personen betroffen.
Laut Weltgesundheitsorganisation (WHO) zählt die Osteoporose zu einer der zehn wichtigsten Volkskrankheiten.(2)
Ursachen und Risikofaktoren von Osteoporose
Eine geringe Knochendichte, ein niedriger Mineralsalzgehalt oder eine gestörte Knochenarchitektur kann zur Abnahme der Knochenmasse führen. In Folge ist – bereits bei einer moderaten äußerern Krafteinwirkung – ein Knochenbruch nicht auszuschließen. Dieser tritt hauptsächlich am Arm, am Oberschenkelknochen oder an den Wirbeln auf.
Als Risikofaktoren gelten nicht beeinflussbare Faktoren wie das zunehmende Lebensalter; darüber hinaus sind Frauen häufiger betroffen. Diesbezüglich wird bei Frauen im gleichen Alter und bei vergleichbarer Knochendichte ein ungefähr doppelt so hohes Risiko für Knochenbrüche aufgrund von Knochenschwund beobachtet.(1) Dies betrifft insbesondere Frauen nach der Menopause.(4)
Darüber wird auch eine genetische Disposition diskutiert.
Zu den beeinflussbaren Risikofaktoren zählen Rauchen, Untergewicht (Body-Mass-Index unter 20) und Erkrankungen wie Diabetes mellitus oder eine Schilddrüsenüberfunktion. Gleiches gilt für chronisch-entzündliche Gelenkerkrankungen und Erkrankungen, die den Eiweiß-, Vitamin – und Mineralstoffhaushalt stören.
Auch die Einnahme bestimmter Medikamente hat einen Einfluss auf die Entstehung von Knochenschwund. Beispielsweise kann eine Kortison-Behandlung das Risiko für Knochenbrüche – in Abhängigkeit von Dosis und Dauer der Medikation – erhöhen. Gleiches gilt auch für eine langfristige Therapie mit Epileptika, eine Krebsmedikation oder für eine Protonenpumpenhemmer-Therapie gegen säurebedingte Erkrankungen.(1)
Darüber hinaus wirken sich auch ein Nährstoffmangel (Vitamin D und Calcium), Alkohol, Koffein, ein Bewegungsmangel ungünstig auf die Knochendichte aus.(3)
Verschiedene Arten von Osteoporose
Die primäre Osteoporose wird insbesondere bei Frauen nach den Wechseljahren und bei Männern über 60 Jahren beobachtet. (1) In ungefähr 95 Prozent der Erkrankungen besteht eine primäre Osteoporose.
Bei der primären Form werden wiederum zwei Arten unterschieden. Während die postmenopausale Osteoporose vermutlich auf einem Mangel an Östrogen basiert, sind von der senilen Osteoporose (insbesondere feminine) Personen über 70 Jahre betroffen. (4)
Von einer sekundären Form spricht man, wenn der Knochenschwund die Folge von bestimmten Erkrankungen oder von Behandlungen ist. Diesbezüglich sind Leber- und Darmerkrankungen, Nierenprobleme sowie Hormon- und Stoffwechselkrankheiten zu nennen. (1)
Symptome einer abnehmenden Knochendichte
Oft wird ein Knochenschwund erst diagnostiziert, wenn es für prophylaktische Maßnahmen bereits zu spät ist, denn die Reduktion der Knochensubstanz ist nicht spürbar.(3)
Die Erkrankung entwickelt sich langsam und bleibt über einen längeren Zeitraum ohne Symptome. Teilweise berichten Patienten von einem Schwächegefühl in der Rückenpartie oder bereits lang anhaltende bzw. häufig auftretende, unklare Rückenschmerzen.
Darüber hinaus können auch Stressfrakturen (Ermüdungsbrüche) oder Wirbelkörperbrüche im frühen Stadium auftreten, die in normalen Röntgenbildern nicht – sondern nur durch eine Magnetresonanztomografie (MRT) – erkennbar sind.
Im Rahmen einer fortgeschrittenen Abnahme der Knochendichte kann es zu Brüchen kommen. Dafür ist ein unverhältnismäßigem Anlass wie ein kräftiger Hustenstoß, das Abstützen per Hand, eine Drehbewegung oder ein Sturz aus dem Stand charakteristisch.
Im Bereich der Wirbel kann es zu ‚Sinterungsbrüchen‘ kommen, bei denen ein oder mehrere Wirbelkörper in sich zusammensacken, sich verformen und an Höhe verlieren können. Diesbezüglich krümmt sich die Wirbelsäule nach vorne und verkürzt sich, was zu einer typischen Größenabnahme und einem Rundrücken führt. Letzterer kann in Folge zu Kurzatmigkeit und Refluxbeschwerden (Sodbrennen) führen.
Personen die zu Stürzen neigen, haben ein erhöhtes Risiko für Knochenbrüche. Nach einem Oberschenkelhalsbruch – oder Wirbelbruch – aufgrund einer zu geringen Knochendichte, werden ältere Personen häufig bettlägerig. Aufgrund der eingeschränkten Mobilität wird das Knochensystem weiter geschwächt. Dadurch kann die Lebensspanne verkürzt werden. Diesbezüglich ist das Sterblichkeitsrisiko im ersten Jahr nach dem Bruch besonders hoch.(1)
Prävention und Therapie
Neben ausreichend physischer Aktivität ist eine ausreichende Zufuhr von Calcium, Vitamin B12 und Vitamin D relevant. Darüber hinaus ist der Verzicht auf Nikotin und eine Reduktion des Alkoholkonsums zu nennen.
Für ältere Personen ist es wichtig, Stürze vorzubeugen und gegebenenfalls Hüftprotektoren zur Vermeidung von Oberschenkelhalsbrüchen zu tragen. Dabei handelt es sich um elastische Hosen mit seitlich eingenähten Schutzkissen. (4)
Quellenverzeichnis
- Apotheken Umschau: Osteoporose, https://www.apotheken-umschau.de/Osteoporose, abgerufen am 07. Oktober 2017.
- Frauenärzte im Netz: Osteoporose, https://www.frauenaerzte-im-netz.de/de_osteoporose-was-ist-osteoporose-_552.html, abgerufen am 07. Oktober
- Osteoporose Selbsthilfegruppen Dachverband e. V.: Osteoporose, https://www.osd-ev.org/osteoporose/osteoporose-wissen/, abgerufen am 07. Oktober
- TK: Was ist eine Osteoporose? https://www.tk.de/tk/krankheiten-a-z/krankheiten-o/osteoporose/30218, abgerufen am 07. Oktober