Moorbad: Wärmeanwendung mit Badetorf

Moorbad
Eine Frau nimmt ein Moorbad

Als Moorbad wird eine Wärmeanwendung bezeichnet, bei welcher der Körper in breiigem Badetorf gebadet wird. Moorbäder werden häufig im Zuge einer Peloidtherapie in Heilbädern durchgeführt.

Für ein Moorbad wird natürlicher Torf aus Mooren mit Wasser zu einem dicken Brei erwärmt. Dabei ist ein Naturmoorbad von einem stark verdünnten Moorbad für Anwendungen in der eigenen Badewanne zu unterscheiden.

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Die thermophysikalischen Eigenschaften von Torf ermöglichen im Moorbad Temperaturen von weit über 40 °C. Somit kann diese Anwendung bei Beschwerden wie schwacher Durchblutung oder Rheuma eingesetzt werden. (1)

Wirkung

Ein fachkundig eingeleitetes Moorbad kann auf mehrfache Weise auf den Körper einwirken. Hierbei spielen die hohe Temperaturentwicklung und die organischen Bestandteile des Moors eine Rolle.

Nach der Balneologie kann ein Moor-Vollbad bei Beschwerden wie

  • Rheuma
  • Stoffwechselstörungen
  • Wirbelsäulenproblemen

helfen (1).

Ein warmes Moorbad kann zudem

  • Stoffwechsel anregen
  • Durchblutung anregen
  • Hormonhaushalt beeinflussen
  • körperliche Erleichterung durch geringe Schwerelosigkeit

fördern. (1)

Unterschied zu anderen Mooranwendungen

Moorpackung
Moorpackung auf der Rückseite einer Frau

Das Moor-Vollbad kann als eine der intensivsten Mooranwendungen betrachtet werden. Die Wirkeigenschaften des Moors können dabei auf den ganzen Körper einwirken. Bekannt sind zudem Moor-Teilbäder und andere Anwendungen, die weitaus weniger Moor verwenden.

Die intensive Wärme kann dem Körper auch durch eine Moorpackung auf bestimmten Hautpartien zugeführt werden. Hierbei wird eine dicke Schicht breiiger Torf für etwa 20 Minuten auf die Haut gegeben. Die Durchwärmung ist jedoch nicht so stark wie bei einem Moorbad bzw. Bad mit Moorlauge.

Bei der Verwendung von Moorkissen kommt das Material nicht direkt mit der Haut in Berührung. Die Kissen können ca. ein Jahr lang wieder verwendet werden. Allerdings wird die Haut bei dieser Art der Moor-Anwendung nur teilweise eingedeckt, weil sich die Kissen weniger gut an die Haut anschmiegen.

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Eine weitere Behandlungsform ist die Moorstempel-Massage. Die Wärmeeinwirkung wird hierbei noch durch den reibenden Effekt der Moorstempel verstärkt.

Ablauf eines Moor-Vollbads

Moor-Bad einer Frau
Eine Frau nimmt ein Moor-Bad

Bei einem Moor-Vollbad wird der gesamte Körper in warmem Moor gebadet. Dazu wird der zerkleinerte Badetorf zunächst mit Wasser zu einem dicken Brei gemischt und auf etwa 46 °C erwärmt.

Der zu Behandelnde kann nun in die Wanne steigen und die Wärme für mindestens 20 Minuten auf sich wirken lassen. Durch die hohe Temperatur des Moors wird die Kerntemperatur der Person leicht erhöht. (1)

Anschließend säubert sich der zu Behandelnde und ruht warm eingedeckt für einige Minuten nach.

Alternativ wird sogenannte Moorlauge verwendet.


Quellenverzeichnis

  1. J. Kleinschmidt, J. Dietrich (2003): Deutscher Bäderkalender, Aufl. 2003, Flöttmann-Verlag, Güterslohe.
MH

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