Krankengymnastik: Therapie für den Körper
Krankengymnastik, auch bekannt unter dem Begriff Physiotherapie, ist sowohl ein Training als auch die Anwendung verschiedener Heilmittel am Körper, um dessen Funktions- und Bewegungsfähigkeit wiederherzustellen bzw. zu verbessern. (1)
Krankengymnastik kann als eine Alternative oder Ergänzung zu einer operativen oder medikamentösen Behandlung bestimmter Krankheiten angesehen werden, aber auch als Präventionsmaßnahme verordnet werden. (2)
Ausgeführt wird die Therapie von ausgebildeten Physiotherapeuten, in Teilen aber auch von speziellen Masseuren sowie medizinischen Bademeistern. (1)
Krankengymnastik aus medizinischen Gründen wird ausschließlich auf Rezept verschrieben und kann nicht – wie etwa die Massage – vom Patienten selbst gebucht werden. Ärzte und Heilpraktiker stellen fest, ob die Therapie nötig ist. (1)
Ziele der Krankengymnastik
Die Ziele der Krankengymnastik ergeben sich jeweils aus der ärztlichen Verordnung, die das Problem bzw. die Krankheit des Patienten in den Mittelpunkt stellt. Auf dieser Grundlage untersucht der Therapeut den Patienten und stellt einen Behandlungsplan auf. (2)
So soll sich nicht nur die Leistungsfähigkeit des betroffenen Körperbereichs, sondern die des gesamten Körpers verbessern und wieder hergestellt werden. Damit ergeben sich ein neues Wohlbefinden und die Möglichkeit, den Alltag wieder beschwerdefrei meistern zu können. (2)
Konkrete Ziele sind etwa die Linderung von Schmerzen in bestimmten Körperteilen wie Rücken oder Gliedmaßen, die Förderung der Durchblutung und des Stoffwechsels sowie der Erhalt und die Verbesserung der Beweglichkeit. (2)
Weitere Ziele sind häufig eine Verbesserung der Koordination des Körpers, die Kräftigung bestimmter Muskeln und Muskelgruppen und der Erhalt bzw. die Verbesserung der Kondition. (2)
Anwendungsbereiche der Krankengymnastik
Krankengymnastik kann als Einzeltherapie, aber auch als Gruppentherapie mit mehreren Patienten stattfinden. Letztere wird vor allem dann eingesetzt, wenn von den Betroffenen Übungen aktiv durchgeführt werden müssen. Eine große Rolle spielt dabei der Therapeut, da ein gutes Verhältnis zu diesem auch zu besseren Behandlungserfolgen beitragen kann. (2)
Die Anwendungsbereiche der Krankengymnastik sind vielseitig. Zu ihnen gehören etwa die Beratung über und Prävention von verschiedenen Krankheiten, die Therapie und Rehabilitation in ambulanten Praxen und stationären und teilstationären Einrichtungen sowie Kuren in Krankenhäusern. (2)
Krankengymnastik kann passiv stattfinden, wobei der Therapeut eine große Rolle spielt. Vor allem ist aber der Patient selbst gefragt, der die gewünschten Übungen aktiv ausführen soll. (2)
Anwendungsformen der Krankengymnastik
Krankengymnastik wird in großen Teilen Menschen verordnet, die Probleme mit ihrer Wirbelsäule oder den Gelenken haben. Dabei muss es noch nicht zu Rückenschmerzen gekommen sein. Auch eine präventive Behandlung in so genannten Rückenschulen wird nicht selten von Ärzten verordnet. (2)
Daneben gibt es weitere typische Fälle, in denen die Krankengymnastik helfen und für Linderung sorgen kann. Dazu gehören beispielsweise Knochenbrüche, operierte Gelenke, die wieder problemlos bewegt werden sollen, die Gewöhnung an künstliche Gelenke, Muskel-, Sehnen- und Bänderrisse sowie die Beweglichkeit nach Amputationen. (2)
Wer unter Erkrankungen der Gelenke leidet, erhält meist den Rat eine Krankengymnastik in Anspruch zu nehmen – genauso wie Menschen, deren Zentralnervensystem geschädigt wurde (etwa in Folge eines Schlaganfalls). (2)
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Zudem wird Krankengymnastik auch bei anderen Krankheitsbildern verschrieben. Dazu gehören Probleme mit den Atmungsorganen, Herz- und Kreislauferkrankungen, Schwierigkeiten mit dem Magen-Darm-Trakt und Erkrankungen der Harn- und Geschlechtsorgane sowie Nieren. (2)
Auch bei chronisch erkrankten Menschen ist eine Krankengymnastik sinnvoll, die dann über längere Zeit, meist sogar lebenslang, durchgeführt wird. (2)
Theorie der Krankengymnastik
Die Theorien, die in der Krankengymnastik Verwendung finden, stammen zu einem großen Teil aus der Anatomie und Physiologie des Menschen sowie aus Grundlagen aus der Bewegungswissenschaft. Zu letzteren gehören etwa das motorische Training, die sensomotorische Aktivierung, das Wahrnehmungstraining und die Haltungsschulung. (1)
Bei einigen Bereichen der Krankengymnastik reicht eine bloße Ausbildung nicht aus. Dann muss vom Therapeuten ein Qualifizierungsnachweis vorgelegt werden. (1)
Der Begriff der Krankengymnastik wird teilweise als veraltet angesehen und wurde nach der deutschen Wiedervereinigung durch den Begriff der Physiotherapie ersetzt. Krankengymnasten werden seitdem meist als Physiotherapeuten bezeichnet. (1)
Übungen in der Krankengymnastik
Krankengymnastik erinnert in großen Teilen an ein klassisches Fitnessprogramm. Dabei wird oftmals mit Hilfe unterschiedlicher Geräte trainiert. Das können Fitnessgeräte, aber auch spezielle Rehabilitationsgeräte sein. Häufig werden Gymnastikmatten sowie Gymnastikbälle oder Therapie-Bänder einbezogen. (3)
Dabei wird vom Therapeuten ein Trainingsplan mit Übungen erstellt, die regelmäßig wiederholt werden um auf diese Weise Kraft, Ausdauer, Koordination und Bewegungsfähigkeit zu verbessern. (3)
Damit die Erfolge nicht abbrechen und der erreichte körperliche Zustand erhalten wird, trainieren Patienten häufig selbstständig im Fitnessstudio weiter. Dabei legen Therapeuten großen Wert darauf, dass Patienten die Geräte korrekt nutzen, damit die erreichten Erfolge nicht abbrechen oder sich der Gesundheitszustand gar wieder verschlechtert. (3)
Quellenverzeichnis
- Wikipedia, Physiotherapie, https://de.wikipedia.org/wiki/Physiotherapie, abgerufen am 29.09.2017
- Deutsche-Therapeuten-Auskunft.de, Was ist Physiotherapie?, https://www.deutsche-therapeutenauskunft.de/therapeuten/physiotherapie/was-ist-physiotherapie/, abgerufen am 29.09.2017
- MedizInfo.de, Krankengymnastik am Gerät, https://www.medizinfo.de/physiotherapie/techniken/kgg.shtml, abgerufen am 29.09.2017