Faszien: Kollagene Bindegewebszellen
Als Faszien werden kollagene Bindegewebszellen bezeichnet, welche in der Therapie behandelt werden können. Die Bezeichnung stammt von dem lateinischen fascia und bedeutet Bündel oder Band. Faszien umhüllen und verbinden hauptsächlich das Körperinnere miteinander.
Es gibt verschiedene Definitionen für Faszien, sodass unterschiedliche Gewebearten dazugezählt werden. So können sie Bänder, Sehnen, Gelenkkapseln, Sehnenplatten oder auch Unterhaut-Fettgewebe umfassen. (1)
Dieses Bindegewebe kann als faseriges Bindemittel zwischen Knochen, Gelenken und Muskeln betrachtet werden. In der Therapie sind jedoch Veränderungen an den Faszien bekannt und damit verbundene Störungen des Bewegungsapparates oder Schmerzzustände.
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Aufbau und Funktionen
In der Medizin werden im Allgemeinen drei Arten oder Schichten von Faszien unterschieden. Diese können lokal an bestimmten Körperbereichen auftreten oder nach der Tiefe zum Körperinneren hin unterschieden werden.
Verschiedene Schichten
Die oberflächlichen Faszien sitzen im Unterhautgewebe und gehen in die Dermis über. Sie bestehen aus lockerem Binde- und Fettgewebe, sodass sie vor allem die Organe umschließen und ein durchlässiges Gewebe für Gefäße und Lymphe bilden.
Die tiefen Faszien sind hingegen sehr kollagenfaserhaltig und umschließen tiefliegende Bereiche wie Knochen, Nervenbahnen, Bänder oder Muskeln.
Die viszeralen Faszien hüllen die inneren Organe in Membranschichten ein und ermöglichen dadurch eine formstabile Einbettung dieser. Sie zeichnen sich ferner durch zwei Membranschichten aus (innere und äußere Schicht am Organ).
Funktionen und Aufgaben
In der Therapie ist vor allem die stützende und zusammenhaltende Funktion der Faszien von Bedeutung. So sorgt das Fasziensystem dafür, dass Organe an ihren Platz gehalten werden und das Innenleben durch das Bindegewebe miteinander verbunden ist.
Über die Faszien können zudem nervliche Signale wie Informationen und Schmerzen übertragen werden. Somit ermöglicht das Gewebe auch eine Reizübertragung.
Beschwerden mit Faszien
Die Therapie kennt diverse Formen von Beschwerden die an oder durch Faszien möglich sind. Häufig sind dabei auch die Muskeln, Nerven und Gelenke betroffen. Üblich sind vor allem Veränderungen in den tiefen Faszien.
Bekannt sind in der Physiotherapie etwa Schmerzzustände durch steife oder verhärtete Faszien. Hier ist oft das tiefe Bindegewebe betroffen. Es enthält Myofibroblasten, welche sich verdichten und durch Kontraktion feste Strukturen bilden können.
Durch veränderte Faszienfasern kann es wiederum zu einem Mangel am Transport von Nerven- und Blutbahnen kommen bis die entsprechenden Bereiche eine gewisse Unbeweglichkeit erlangen. Veränderte Haltungen und Körperbewegungen können mögliche Folgen sein.
Faszien behandeln
Faszien können im Therapie-, Massage- und Sportbereich auf unterschiedliche Art behandelt werden. Üblicherweise versucht der Therapeut dabei die entsprechenden Veränderungen des Gewebes zu lösen.
Für gewöhnlich wird das kollagene Bindegewebe durch direkte Druckstimulation behandelt. Diese kann auf verschiedene Weisen lokal oder auch großflächig erfolgen.
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Bekannt sind etwa Massagen, welche mit Hilfsmitteln oder durch die Hände des Masseurs durchgeführt werden. Faszien können sich durch druckhafte und pressende Stimulation aus ihrer veränderten Form lösen.
Beim Myofascial Release bearbeitet der Therapeut die ertasteten Verhärtungen selbst. Bei der Faszienmassage kommt hingegen eine Schaumstoffrolle zum Einsatz. Der Nutzer rollt mit dem entsprechenden Bereich und seinem Körpergewicht auf der Rolle hin und her.
Quellenverzeichnis
- Wikipedia.org: Faszie, abgerufen am 3. März 2015.