Essstörungen: Die vier häufigsten Formen von Essstörungen

Essstörungen: Die vier häufigsten Formen von EssstörungenEssstörungen sind in westlichen Gesellschaften eine der häufigsten psychosomatischen Erkrankungen.

Es gibt verschiedene Formen von Essstörungen. Die Abgrenzung untereinander ist zum Teil schwierig. Allen gemein ist ein gestörtes Verhältnis der Betroffenen zum Thema „Essen“ und ein schwieriges Verhältnis zum eigenen Körper.

Eine Essstörung kann gravierende seelische, körperliche und soziale Folgen haben und in einem lebensbedrohlichen Zustand der Betroffenen enden. Eine professionelle Therapie ist daher in den meisten Fällen dringend notwendig.

Im Allgemeinen unterscheidet man zwischen den folgenden häufigsten Essstörungen:

  • Magersucht (Anorexie, Anorexie nervosa)
  • Ess-Brechsucht (Bulimia nervosa)
  • Essstörung mit Essanfällen (Binge-Eating-Disorder)
  • Esssucht

Magersucht

Ess-Brechsucht: Gier nach Nahrungsmitteln und unkontrollierte Essattacken

Wichtigstes Symptom einer Magersucht ist ein starker Gewichtsverlust der Betroffenen, der bewusst von diesen selbst herbeigeführt wird und mit einem schwindenden Körperbewusstsein verbunden ist. So empfinden sich Magersucht-Patienten auch dann noch als zu dick, wenn ihr Gewichtsverlust bereits ein medizinisch bedenkliches Ausmaß angenommen hat.

Um Gewicht zu verlieren, wenden die Patienten meist das Prinzip der Nahrungsverweigerung an. Häufig wird dies kombiniert mit übertriebener körperlicher Betätigung. Oft werden Appetitzügler sowie abführenden oder entwässernden Medikamente genutzt.

Die Trennlinie zu einer Bulimie, das heißt zur Ess-Brechsucht, verläuft oft unscharf.

Folgen für die Gesundheit können bei Frauen das Ausbleiben der Monatsblutung, bei Männern der Verlust der Potenz sein. Langzeitfolgen bei andauernder Mangel- bzw. Unterernährung sind unter anderem:

  • Osteoporose
  • Muskelschwund
  • Unfruchtbarkeit
  • erhöhtes Risiko einer Virusinfektion

Eine Magersucht kann bei nicht erfolgender Therapie tödlich enden. Bei Mädchen und jungen Frauen zählt Magersucht zu einer der häufigsten Todesursachen.

Ess-Brechsucht

Symptomatisch für an Bulimie erkrankte Personen sind eine dauernde Beschäftigung mit dem Thema „Essen“, Gier nach Nahrungsmitteln und unkontrollierte Essattacken. Um eine Gewichtszunahme als Folge dieser Attacken zu vermeiden, führen die Betroffenen selbst ein Erbrechen der eingenommenen Speisen herbei. Dies kann unter Zuhilfenahme von Medikamenten geschehen.

Anders als bei an Magersucht leidenden Patienten sind an Bulimie erkrankte Menschen äußerlich oft unauffällig.

Bulimie tritt vor allem bei jungen Frauen im Alter von 18 bis 20 Jahren auf.

Gesundheitliche Schäden treten durch das häufige Erbrechen vor allem im Mundbereich oder in der Speiseröhre auf. Betroffene leiden unter Mangelerscheinungen. Im Ernstfall kann durch den gestörten Elektrolythaushalt das Herz in Mitleidenschaft geraten.

Binge-Eating-Disorder

Essstörung: Ständige gedankliche Beschäftigung mit der NahrungsaufnahmeBei einer Essstörung mit Essanfällen kommt es wie bei der Bulimie zu regelmäßigen Essattacken der Betroffenen. Ungewöhnliche Mengen an Nahrungsmitteln werden unkontrolliert und in sehr kurzen Zeitspannen zu sich genommen.

Aus Scham essen die Betroffenen allein. Den Attacken folgen ein Gefühl des Selbstekels und Depressionen. Anders als bei der Bulimie erfolgt bei dieser Störung jedoch keine Kompensation der Nahrungsaufnahme durch Erbrechen oder abführende Medikamente.

Von einer Erkrankung spricht man, wenn diese Essattacken an mindestens zwei Tagen in der Woche erfolgen. Wird diese Störung nicht therapiert, kann sie in ausgeprägter Adipositas enden.

Esssucht

Esssucht zeigt sich bei den Betroffenen durch eine ständige gedankliche Beschäftigung mit der Nahrungsaufnahme und unkontrolliertes, übermäßiges Essverhalten. Dies führt zu einer überdurchschnittlichen Fettansammlung im menschlichen Gewebe, zu Übergewicht und Fettleibigkeit. Damit einher gehen nicht nur schwere gesundheitliche Probleme, sondern oft auch soziale Schwierigkeiten, die zu einer Isolation und Vereinsamung der Patienten führen können.

RR

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