Sexsucht: Gesteigertes Verlangen nach Sex
Sexsucht bezeichnet ein ausgeprägtes sexuelles Verlangen.
Das auch unter dem Begriff Hypersexualität bekannte Phänomen steht auch für ein erhöhtes sexuell motiviertes Verhalten.
Die Ursachen von Sexsucht können physiologischer und psychischer Natur sein.
Laut WHO (Weltgesundheitsorganisation) zählen sexuelle Funktionsstörungen, die nicht durch eine Krankheit oder organische Störungen bedingt sind, zu den häufigsten Diagnoseformen der Sexsucht. (1,2)
Ein gesteigertes sexuelles Verhalten wird bei Männern auch als Satyriasis und bei Frauen als Nymphomanie bezeichnet (1), wobei Männer häufiger unter Sexsucht leiden als Frauen (3).
Charakteristika einer Sexsucht
Sexsucht beginnt – in Anlehnung an andere Süchte – Schritt für Schritt.
Mit zunehmendem Ausmaß wird die persönliche Freiheit weiter eingeschränkt.
Typisch für die Sexsucht ist, dass es sich um ein zwanghaftes, krankhaftes Verhalten handelt.
Betroffene haben ihre sexuelle Lust nicht mehr unter Kontrolle.
Charakteristisch ist auch, dass trotz negativer Konsequenzen nicht aufgehört wird.
Die Hypersexualität ist – ähnlich wie eine Alkohol- oder Drogensucht – dadurch gekennzeichnet, dass die kurzzeitige Exstase Langeweile, innere leere oder Selbstzweifel kompensiert.
Allerdings tritt der Rausch nur vorübergehend auf. Hinzukommt, dass das intensive Lustempfinden mit der Zeit abnimmt.
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Dadurch müssen Süchtige ihre sexuelle Aktivität steigern, indem sie immer häufigeren und intensiveren Sex benötigen.
Im Gegensatz zu einer substanzgebundenen Sucht zeigen hypersexuelle Personen allerdings keine Entzugserscheinungen. (2)
Ursachen von Hypersexualität
Es gibt bisher keine einheitliche Diagnose für eine Sexsucht.
Die Grenze zwischen ’sexuell sehr aktiv‘ und ’sexsüchtig‘ ist schwierig zu ziehen.
Bezüglich der Gründe bzw. Auslöser kommen zahlreiche Faktoren in Frage. In der Regel handelt es sich um einen Mix aus verschiedenen Ursachen. Diese können aus unterschiedlichen Bereichen – psychologisch, soziokulturell oder genetisch – stammen.
Darüber hinaus sind die Auslöser für eine Sexsucht auch in der Kindheit zu finden.
Zusätzlich spielt mittlerweile vermutlich auch das Internet eine Rolle bei der Entstehung von Hypersexualität, da Pornografie und Sexpartner immer verfügbar sind und die Hemmschwelle geringer zu sein scheint. (3)
Symptome einer Sexsucht
Sexsucht kann sich in verschiedenen Verhaltensweisen zeigen:
- häufige Masturbation
- Anschauen von Pornografie für mehrere Stunden pro Tag
- sexuelle Fantasien, die Arbeit und Alltag Im Weg stehen
- permanent wechselnde Sexpartner
- Suche nach dem sexuellen Kick bei ausbleibender sexueller Befriedigung
- gestörtes Sozialverhalten
- Realitätsverlust (1)
Therapiemöglichkeiten von Hypersexualität
Wird die Sexsucht über einen längeren Zeitraum nicht therapiert, kann es zu gesundheitlichen Folgeerscheinungen und zu einer veränderten Persönlichkeit kommen.
Wer sich alleridings therapeutische Hilfe sucht, kann die Kontrolle über sein Sexualverhalten wieder zurückgewinnen.
Im Gegensatz zu anderen Süchten – wie beispielsweise der Alkohohl- oder Spielsucht – müssen Betroffene nicht für immer sexuell abstinent leben. (1)
Quellenverzeichnis
- Wikipedia.org: Hypersexualität, https://de.wikipedia.org/wiki/Hypersexualität#Zum_Begriff_„Sexsucht“, abgerufen am 22. Mai 2019
- WHO.int: The ICD-10 Classification of Mental and Behavioural Disorders, https://www.who.int/classifications/icd/en/bluebook.pdf, abgerufen am 22. Mai 2019
- Netdoktor.de: Sexsucht, https://www.netdoktor.de/sexualitaet/sexsucht/, abgerufen am 22. Mai 2019