Naturheilverfahren: Therapie auf schonende Weise
Als Naturheilverfahren werden verschiedene Anwendungen und Therapien verstanden, die auf schonende Weise behandeln. Die Verfahren kommen vor allem in der Naturheilkunde zum Einsatz und folgen dem Prinzip der Aktivierung der Selbstheilungskräfte.
Naturheilverfahren können unterschiedliche Mittel aus der Natur nutzen und auf körperlicher wie geistiger Ebene Effekte haben. Im Gegensatz zu schulmedizinischen Verfahren, werden kaum chemische Mittel oder stark invasive Methoden genutzt.
Bekannte Naturheilverfahren sind etwa die Phytotherapie (Pflanzenheilkunde), die Hydrotherapie (Wasserheilkunde) oder Akupunktur (Nadelbehandlung der TCM).
Prinzipien der Naturheilkunde
Naturheilverfahren werden überwiegend im Rahmen der Naturheilkunde durchgeführt. Diese stellt ein alternatives Heilsystem zur Schulmedizin dar und basiert auf einem ganzheitlichen Ansatz.
Die Naturheilkunde nutzt hauptsächlich natürliche Verfahren, Arzneien und Methoden, um dadurch die körpereigene Regulation zu aktivieren. Dabei wird nicht nur die Krankheit geheilt, gelindert oder vorgebeugt, sondern auch ihr Ursprung ergründet.
Naturheilverfahren werden in der Naturheilkunde von einem Arzt oder Heilpraktiker verordnet und können als alleinige Behandlung oder therapiebegleitend erfolgen. Möglich sind Kombinationen von mehreren Verfahren und eine mehrwöchige oder -monatige Behandlungsdauer.
Vielfalt der Naturheilverfahren
Es gibt Naturheilverfahren aus diversen Bereichen mit unterschiedlichen Effekten. Zu den heute noch klassischen Verfahren zählen die Methoden von Sebastian Kneipp. Viele weitere Naturheilverfahren haben einen traditionellen Ursprung und kommen auch aus anderen Ländern.
Klassische Naturheilverfahren
Phytotherapie
Die Phytotherapie beschäftigt sich mit der Anwendung von Pflanzen als Heilmittel. Dabei werden verschiedenste Pflanzenteile sowie mehrere Verarbeitungs- und Verabreichungsformen unterschieden. Üblich sind Tees, Absuds, Pulver oder Ätherische Öle.
Ernährungstherapie
Die Ernährungstherapie beschäftigt sich mit der passenden Ernährungsweise entsprechend dem Krankheitsbild. Dazu können Diäten oder Lebensmittelempfehlungen gehören. Allgemein bevorzugt die Naturheilkunde eine ausgewogene Vollwertkost.
Bewegungstherapie
Die Bewegungstherapie beschäftigt sich mit diversen Arten der körperlichen Mobilisierung zur Behandlung von Muskulatur und Bewegungsapparat. Bekannt sind Formen wie Sporttherapie, Physiotherapie oder Tanztherapie, welche angeleitet durchgeführt werden.
Ordnungstherapie
Die Ordnungstherapie beschäftigt sich mit Bereichen wie Lebensführung, Eigenverantwortlichkeit und Herstellung des Gleichgewichts. Sie wird als Naturheilverfahren unterschiedlich ausgelegt und kann daher als übergeordnetes Prinzip der Naturheilkunde verstanden werden.
Hydro- und Thermotherapie
Die Hydro– und Thermotherapie beschäftigt sich mit den Anwendungen von Wasser und Wärme oder Kälte. Dabei werden körperliche Reize gesetzt, welche vor allem auf Durchblutung und Kreislauf reagieren können. Üblich sind etwa Teilbäder oder Infrarotwärme.
Naturheilverfahren und östliche Lehren
Zu den bekanntesten östlichen Naturheilverfahren zählen der Ayurveda aus Indien und die Traditionelle Chinesische Medizin (TCM) aus China. In Deutschland werden sie zwar zu den Heilverfahren gezählt, doch in den Ursprungsländern stellen sie umfangreiche Medizinsysteme dar.
Der Ayurveda hat seinen Schwerpunkt in diversen Ölanwendungen mit Kräuterölen sowie Massagen und den Kräuteranwendungen. Der Gesundheitszustand des Patienten wird ferner mit den drei Prinzipien Vata, Kapha und Pitta festgestellt.
Die TCM hat ihren Schwerpunkt in der Kräuterkunde sowie der Akupunktur zur Behandlung des Meridiansystems. Der Gesundheitszustand des Patienten wird vor allem von der Lebensenergie Chi beeinflusst, welche es durch die Verfahren zu lenken gilt.
Weitere Naturheilverfahren
- Homöopathie
- Elektrotherapie
- Massagetherapie
- Bachblütentherapie
- Ausleitungsverfahren