Pitta: Energieprinzip des Feuers im Ayurveda
Als Pitta wird in der indischen Gesundheitslehre Ayurveda das Energieprinzip des Feuers bezeichnet. Es kann Einfluss auf diverse Körperfunktionen und Charakterprägungen nehmen. Nach dieser Lehre bildet es mit zwei anderen Energien eine individuelle Zusammensetzung in jedem Menschen.
Dem Ayurveda zufolge wird die Pitta-Energie mit der Verdauungskraft eines Menschen in Verbindung gebracht. Demnach ist diese Energie vor allem im Verdauungstrakt vorhanden. Dieses Energieprinzip kann jedoch auch Einfluss auf das Erscheinungsbild und das Temperament eines Menschen nehmen.
Wie auch die anderen beiden Energien Kapha und Vata, kann Pitta ins Ungleichgewicht geraten. Dabei kann es sich im Körper entweder ausbreiten oder von den anderen Prinzipien verdrängt werden.
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Der Ayurveda begründet einen Großteil seiner therapeutischen Tätigkeiten auf dem Ausgleich der drei Energien. So kann eine Pitta-Dominanz ganz bestimmte Störungen und Erkrankungen hervorrufen, welche dann mit Pitta reduzierende Maßnahmen behandelt werden.
Definition und Beschreibung
Pitta ist eine vor drei Energien, die alternativ auch als Körpersaft, Bioenergie oder Dosha bekannt sind. Jeder dieser Energien werden bestimmte Eigenschaften und Einflussbereich im Körper und Geist zugesprochen. Pitta gilt dabei als das Feuerprinzip.
Der Anteil an Pitta-Energie ist bei jedem Menschen unterschiedlich. Von einem Pitta-Typ wird gesprochen, wenn diese Energie die dominante im Organismus ist. Diese Dominanz kann sich in diversen Bereichen äußern und sogar zu einem krankheitsauslösenden Maß anwachsen.
Pittas Eigenschaften
Der Ayurveda schreibt Pitta diverse Eigenschaften zu, welche es von den anderen Doshas unterscheiden. Diese Eigenschaften mehren das Energieprinzip zudem und können bewusst zugeführt oder gemieden werden.
Im Allgemeinen wird Pitta als scharf, heiß, klar, sauer und schnell beschrieben. Diese Eigenschaften können auf mehrere Bereiche wie etwa die Ernährung oder die Persönlichkeit übertragen werden.
Pitta-Prakrti (Konstitution)
Der Pittatyp ist die dynamische und kraftvolle Konstitution der drei Doshas. Sie kann sich im äußeren Erscheinungsbild, im Charakter, im Wesen und den Handlungen eines Menschen zeigen.
Die Prakrti ist im Ayurveda die natürliche Konstitution (Zusammensetzung der drei Doshas) eines Menschen. Eine Pitta-Prakrti ist eine von Geburt Pitta dominierende Konstitution.
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Eine typische Pitta-Konstitution kann durch einen mittelgroßen und sportlichen Körperbau mit fester und warmer Haut geprägt sein. Häufig sind diese Typen intelligent und ehrgeizig, aber auch impulsiv und leidenschaftlich. Erfolgsmenschen können häufig Pitta-Typen sein. (1)
Aufgaben im Körper
Pitta hat seinen Sitz im Verdauungstrakt. Dort kann sie nach ayurvedischen Lehren Einfluss auf die Verdauungsorgane und den Stoffwechsel, aber auch auf das Temperament der Person Einfluss nehmen. (1)
Der Ayurveda kennt fünf Formen von Pitta, die jeweils in einem bestimmten Körperbereich sitzen und diesen „beherrschen“. Die wichtigste Funktion dieses Doshas ist dabei das Verdauungsfeuer (Agni), welches im Dünndarm sitzt und den Verdauungstrakt steuert. (2)
Des Weiteren hat Pitta seine Funktionen im Bereich der Haut, des Gehirns für die Ausbildung des Intellekts, den Augen für die Wahrnehmung und den restlichen Verdauungsorganen. (2)
Pitta im Ungleichgewicht
Das Pitta-Dosha kann aus verschiedenen Gründen in ein Ungleichgewicht geraten. So kann dieser Körpersaft sich ausbreiten und dominieren oder von einem der anderen Doshas verdrängt und geschwächt werden.
Ein Ungleichgewicht betrifft in der Regel die gesamte Konstitution, weshalb eine genaue Anamnese durch einen Ayurveda-Arzt sinnvoll ist. Der erste Schritt ist die Feststellung der Vikriti, der aktuellen (gestörten) Konstitution. Bei einem gestörten Pitta wird meist eine gesteigerte Dominanz dieser Energie gemeint.
Pitta behandeln und ausgleichen
Ein Pitta-Ungleichgewicht kann im Ayurveda auf unterschiedliche Weise behandelt werden. In der Regel kommen mehrere Behandlungsweisen zum Einsatz. Teilweise können dabei auch die anderen Doshas mitbehandelt werden.
Durch Ernährung
Mit der Ernährung kann die Verdauung von Pitta beeinflusst werden. Hierbei kann ein zu starkes Verdauungsfeuer gezielt gemindert werden. Der Ayurveda verschreibt dazu den Konsum von frischen, mild gewürzten, trockenen und kühlen Speisen sowie Rohkost.
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Schwere, warme, ölige und scharf gewürzte Speisen können dieses Dosha hingegen mehren und werden bei einer Pitta-Dominanz gemieden.
Durch Ayurvedamassage und Therapie
Bei Pitta werden üblicherweise sanfte Massagen mit wenig Massageöl durchgeführt. Erhitzende und anregende Verfahren kommen weniger zum Einsatz.
Zu den Pitta reduzierenden Massagen zählen
Zu den Pitta reduzierenden Ayurvedaanwendungen zählen
- Augenbad mit Ghee
- Körper- und Kopfguss mit Buttermilch (1)
Quellenverzeichnis
- Neuhäusser, Natalie (2006): Ayurvedische Massagen – Handbuch der Öl- und Massageanwendungen des Ayurveda, Lumière Verlag, Waiblingen, S. 27ff.
- Frawley, David (2005): Das große Ayurveda-Heilungsbuch, Knaur Verlag, München, S. 33ff.