Homöopathie: Geschichte, Prinzip und Bedeutung heute
Die Homöopathie ist eine alternativmedizinische Behandlungsmethode, die auf den ab 1796 veröffentlichten Vorstellungen des deutschen Arztes Samuel Hahnemann beruht.
Die Bezeichnung „Homöopathie“ ist ein zusammengesetztes Wort, das dem Griechischen entlehnt ist. „Homoin“ bedeutet „ähnlich“, „pathos“ ist das „Leiden“.
Als ganzheitliches Heilsystem basiert die Homöopathie auf dem Ähnlichkeitsprinzip: Das Ähnlichkeitsprinzip beruht auf der Erkenntnis, dass bestimmte medizinisch wirksame Substanzen in hochdosierter Menge jene krankhaften Symptome hervorrufen, die sie in einer weitaus geringeren Dosierung bekämpfen und dadurch zur Gesundung beitragen.
Die Geschichte der Homöopathie
Die Homöopathie wurde gegen Ende des 18. Jahrhunderts von dem am 10. April 1755 in Meissen geborenen Arzt, Chemiker und Apotheker Dr. med. Samuel Hahnemann begründet.
Nach jahrzehntelanger Forschungsarbeit war es dem engagierten Arzt schließlich gelungen, das homöopathische Heilverfahren zu entwickeln.
Das Prinzip der Potenzierung
Hierfür ausschlaggebend war die Erkenntnis, dass spezielle Naturstoffe, die in großen Mengen auf den menschlichen Organismus giftig wirken, in extrem niedriger Dosierung das Gegenteil bewirkten.
Im Jahre 1790 unternahm Dr. Samuel Hahnemann einen Selbstversuch. Diesbezüglich testete er die entsprechende Reaktion mittels der Chinarinde. Diese galt allgemein als Heilmittel gegen Malaria. Als er eine überreichliche Menge des Chinarindenpulvers eingenommen hatte, machten sich bei ihm in der Tat gewisse Symptome bemerkbar, die der der Malaria sehr ähnlich waren. Daher vermutete er, dass die Dosierung eines Naturstoffes ausschlaggebend für dessen Wirkung sei.
Die spezifische Wirksamkeit der Substanzen
Samuel Hahnemann setzte seine Forschungsarbeit mit einer Anzahl freiwilliger Versuchspersonen fort. Er fühlte sich fortan in seiner Vermutung bestätigt. Somit war er in der Lage, Kenntnisse über die unterschiedlichen Naturstoffe zu erlangen. Er wusste nun ganz genau, welche Substanzen welche Wirkung im menschlichen Körper auslösen konnten.
Im weiteren Verlauf seiner langjährigen Forschungsarbeit kam Samuel Hahnemann darüber hinaus zu folgender Feststellung: Nur jene Substanzen besitzen das Potenzial, in ihrer potenzierten, das heißt stark verringerten Form, Krankheiten entgegenzuwirken, insofern die Prüfungssymptome dem jeweiligen Krankheitsbild gleichen.
Das heißt zum Beispiel: Ein zäher Schnupfen kann auch nur mit einer solchen Arzneisubstanz geheilt werden, die in der Lage ist, in der entsprechenden Dosierung selbst auch einen zähen Schnupfen zu erzeugen.
Die Harmonie des Körpers
Darüber hinaus fand Samuel Hahnemann heraus: Das Symptom einer Krankheit ist lediglich die nach außen hin sicht- und fühlbare Art des Ausdrucks und keinesfalls die Krankheit selbst.
Samuel Hahnemann vertrat die Ansicht, dass bei einem kranken Menschen die im Zentrum wirkende Lebenskraft aus dem Lot geraten sei. Hahnemann sah in dieser Lebenskraft jedoch nichts Materielles, sondern etwas Dynamisch-energetisches, wenn nicht gar Geistliches.
Jegliche Art von Krankheitserscheinung ist demnach als ein Mangel der inneren Harmonie zu werten.
Die Aufgabe der Homöopathie besteht darin, die Lebenskraft mit Hilfe der geeigneten natürlichen Substanzen wieder in jene Harmonie zu bringen, die den Garant für das Wohlbefinden eines Menschen darstellt.
Die Bedeutung der Homöopathie heute
Auch heute noch basieren die meisten Rezepturen der homöopathischen Arzneimittel auf dem reichhaltigen Erfahrungsschatz des Dr. med. Samuel Hahnemann. Die Homöopathie besteht somit seit über 200 Jahren in einer nahezu unveränderten Form.
Im Gegensatz zur Schulmedizin mit ihren zumeist auf chemischer Basis wirkenden Medikamente ist die Homöopathie allgemein als sanfte und natürliche Heilmethode bekannt. Bei sehr vielen Menschen ist sie weitaus beliebter als die erstgenannte Sparte der Medizin.
Die Arbeit des Homöopathen
Homöopathische Medikamente können entweder von einem niedergelassenen Arzt oder aber auch von einem Homöopathen verschrieben werden.
Die Kosten für die homöopathischen Arzneimittel werden in der Regel nicht von den Krankenkassen übernommen.
Der Homöopath als Heilpraktiker hat die Aufgabe, für das jeweilige Krankheitsbild des Patienten das den Symptomen entsprechende homöopathische Mittel zu verordnen. Diesem Vorgang geht eine oftmals sehr zeitintensive Analysetätigkeit voraus. Im Rahmen dieser Analysetätigkeit macht sich der Homöopath ein umfassendes Bild von dem Gesundheitszustand und den Beschwerden des Patienten. Unter Umständen spielen hierbei die Vorbefunde des behandelnden Arztes eine gewisse Rolle.
Auch für den Homöopathen gilt die gesetzlich vorgeschriebene Schweigepflicht.
Nachdem der Befund sorgfältig ausgewertet wurde, wird das einzunehmende homöopathische Arzneimittel verschrieben. Dabei wird die Stärke der Dosierung auf den Patienten individuell abgestimmt.