Manuelle Therapie: Behandlung durch die Hände
Die Manuelle Therapie ist eine Behandlung des Bewegungsapparats durch die Hände. Sie ist in der Medizin und Physiotherapie bekannt und versucht den Körper gezielt zu manipulieren und mobilisieren. Das Verfahren ist teilweise auch als Manuelle Medizin bekannt.
Die Manuelle Therapie nutzt verschiedene Stimulationsformen und behandelt dabei vor allem Gelenke und Muskeln, welche an Störungen im Bewegungsapparat beteiligt sind. Sie kann etwa zur Therapie von Fehlhaltungen oder Schmerzzuständen verwendet werden. (1)
Definition und Entwicklung
Die Manuelle Therapie ist eine Behandlungsform, die Störungen am Bewegungsapparat im Fokus hat. Sie ist in der Therapie und Medizin bekannt und hat eine lange Entwicklung hinter sich mit diversen Einflüssen und unterschiedlichen Bezeichnungen.
Manuelle Behandlungen am Körper durch bloße Hände sind bereits im Altertum von den Ägyptern bekannt und wurden ferner von Hippokrates beschrieben. Wichtige Wegbereiter in der späteren Medizin waren Atkinson sowie Still und Palmer, die sich mit Osteopathie und Chiropraktik beschäftigte.
Häufig wird die Manuelle Therapie auch alternativ als Manuelle Medizin bezeichnet. In vielen Fällen hat sich letzterer Begriff bei Ärzten etabliert während der Begriff Manuelle Therapie bei Physiotherapeuten und Heilpraktikern üblich ist.
Konzept der Manuellen Therapie
Die Manuelle Therapie versucht Störungen, Blockaden oder Fehlfunktionen des Bewegungssystems zu behandeln. Der Therapeut setzt dabei die Hände für verschiedene Stimulierungen an, um eine schmerzfreie Bewegung und Haltung zu erlangen.
Bei dem Behandlungskonzept stehen vor allem die Gelenke, aber auch Muskeln oder Faszien im Vordergrund. Die Wirbelsäule als zentrales Element für Körperhaltung ist dabei von Bedeutung.
Die Manuelle Therapie erfordert in der Regel keine Hilfsmittel. Der Therapeut erkennt die Störungen durch Betrachten und Tasten des Körpers.
Verwendung
Eine Manuelle Therapie kann vielseitig, jedoch vor allem im Bereich von Bewegungsstörungen zum Einsatz kommen. So findet sie vor allem bei diversen Dysfunktionen des Körpers Verwendung. Die Manuelle Therapie kann im Zuge der Rehabilitation oder Prävention genutzt werden.
Häufig kommen Funktionsstörungen des Bewegungsapparates in Kombination vor. Fehlhaltungen oder Überlastungen können sich gegenseitig beeinflussen. Dabei kann es zu Störungen kommen, sodass die Manuelle Therapie etwa bei
- Atmungsstörungen
- Migräne, Benommenheitsgefühle
- Störungen am Schulter- und Beckenmuskel
- Schmerzen an Wirbelsäule, Gesicht, Kiefer, Kopf
verwendet wird. (1) Die Schmerztherapie ist somit ein klassisches Anwendungsfeld der Manuellen Therapie.
Verfahren der Manuellen Therapie
In der Manuellen Therapie können verschiedene Verfahren zum Einsatz kommen. In der Regel überprüft der Therapeut zunächst den Funktionszustand an der Wirbelsäule, um die Störung im Bewegungssystem zu finden.
Bei der Funktionsprüfung werden diverse Tests (etwa Spine-Test oder Federungstest) an Gelenken und Teilen der Wirbelsäule durchgeführt, um deren Zustand festzustellen. Dabei sind typische Griffe wie Palpation, Perkussion oder Auskultation üblich. (2)
Zu den klassischen Therapieverfahren gehören die Manipulation und die Mobilisation des zu behandelnden Bereichs. Je nach Zustand nutzt der Therapeut die geeignete Behandlung.
Bei der Manipulation werden kurze und schnelle Bewegungen mit wenig Kraft genutzt. Bei der Mobilisation können verschiedene Techniken mit Druckpunkten, Faszienbehandlung oder Muskeldehnung zum Einsatz kommen. (2)
Kontraindikationen
Eine Manuelle Therapie wird bei diversen Störungen und Erkrankungen nicht oder bedingt durchgeführt. Dazu gehören:
- Tumore
- Hypermobilität
- Gelenkinfektionen (akute)
- Osteoporose und Osteopathien
- bestimmte Bandscheibenvorfälle
- aktive rheumatische Beschwerden (1)
Quellenverzeichnis
- Volker Schmiedel, Matthias Augustin (2008): Leitfaden Naturheilkunde, 5 Aufl., Urban & Fischer, München, S. 351ff.
- Volker Schmiedel, Matthias Augustin (2008): Leitfaden Naturheilkunde, 5 Aufl., Urban & Fischer, München, S. 346ff.