Stress: Spannungszustand im Organismus

StressStress ist ein erhöhter Spannungszustand im Organismus. Er entsteht durch die verstärkte Ausschüttung der Hormone Noradrenalin und Adrenalin.

Stress ist ein englischer Begriff, der erst einmal nichts anderes meint als „Anspannung“. Damit ist nicht gesagt, ob diese Anspannung positiv oder negativ zu sehen ist.

Der Mensch braucht für seine Entwicklung ein bestimmtes Maß an Anspannung, ohne die Wachstum und Reifung nicht möglich sind. Auch die lebensnotwendigen Entspannungssituationen sind ohne Stress nicht denkbar.

Verschiedene Arten von Stress

Klettern am Meer gegen negativen StressDie Wissenschaft unterscheidet deshalb zwischen Disstress und Eustress. Dabei ist der so genannte Eustress der Stress, der motiviert und fördert. Eustress liegt vor, wenn jemand sich auf ein Ereignis in der Zukunft freut oder z. B. verliebt ist. Er sorgt dafür, dass Glücksbotenstoffe im Gehirn freigesetzt werden. Somit wird durch Eustress das Wohlgefühl gesteigert. Die Leistungsfähigkeit nimmt zu.

Disstress bewirkt das Gegenteil. Er tritt auf, wenn die Anforderungen an den Organismus zu hoch sind. Das kann sowohl körperlich als auch seelisch der Fall sein. Sobald die vorhandene Belastungsgrenze überschritten ist, entsteht Disstress, den wir im allgemeinen Sprachgebrauch schlicht als „Stress“ bezeichnen.

Erschöpfung, Beklemmungen und Ängste können entstehen. Auch Schlafstörungen, Appetitlosigkeit und Konzentrationsprobleme sind Folgen von Disstress. Hält der Disstress über einen längeren Zeitraum an, besteht die Gefahr der chronischen Erkrankungen. Herzinfarkt, Schlaganfall, Depression und andere Krankheitsbilder können Stress als Ursache haben.

Meditation bei StressDie einzige Möglichkeit, Disstress zu begegnen, liegt in der Veränderung des eigenen Verhaltens. Über Psychotherapien beispielsweise können Menschen lernen, Disstress bereits im Vorfeld zu vermeiden. Taucht der Disstress auf, kann er mit Hilfe von verschiedenen Entspannungstechniken wie Autogenenem Training oder Meditation abgebaut werden.

Vier Phasen der Stressreaktion

Stress verläuft in vier Phasen. Diese Phasen kannten auch schon unsere Vorfahren, die Höhlenbewohner. Die Stressreaktion diente dazu, sich und sein Leben bei Gefahr zu schützen.

Stress-ErkrankungenPhase 1: Der Körper schaltet auf Stopp. Alle normalen Vorgänge des Stoffwechsels werden ausgesetzt, um das Umschalten auf Gefahr zu gewährleisten.
Phase 2: Noradrenalin und Adrenalin werden ausgeschüttet. Dadurch spannen sich die Muskeln an und der Herzschlag beschleunigt sich. Der Blutdruck steigt und das gesamte System erbringt Höchstleistungen.
Phase 3: Eine Handlung, um die Anspannung abzuwehren, wird vollzogen. Das kann Schreien oder Weglaufen sein. In der modernen Zeit bleibt die Handlung sehr oft unausgeführt.
Phase 4: Erholung setzt ein, wenn die bedrohliche Situation bewältigt wurde.

Ein großes Problem der modernen Menschen ist, dass die Handlungen, die unser Körper in Stresssituationen ausführen könnte, nicht gebraucht werden oder nicht zulässig sind. Niemand muss mehr auf einen Baum flüchten oder ein Tier bekämpfen. Die Kraft, die unser Körper bereitstellt, wird nicht umgesetzt.

Dadurch kommt es zu einem Übermaß an Stresshormonen im System. Die Anspannung lässt nicht wirklich nach, die Anspannung wird chronisch. Die Bedrohungen werden anfangs oft übersehen.

Ursache und Wirkung

Sowohl private als auch berufliche Umstände können Stress verursachen. Dabei kommt es darauf an, wie bedrohlich der Einzelne die neue Situation empfindet. Arbeitsplatzverlust oder Scheidung beispielsweise können Stressfaktoren sein, die der Betreffende anfangs gar nicht bemerkt. Stress, der nicht wahrgenommen wird, kann sich verspätet durch verschiedene Symptome zeigen. Dazu gehören Konzentrationsstörungen, Gereiztheit und Müdigkeit.

Stress, der über einen längeren Zeitraum besteht und nicht abgebaut wird, macht krank. Die ständige Ausschüttung von Stresshormonen lässt den Körper permanent überdreht sein. Das führt zu Erkrankungen im Herz-Kreislauf-System und schwächt die Immunabwehr. Außerdem sorgt Stress dafür, dass Organe durch verengte Gefäße ständig unterversorgt sind.

Stress bedeutet, dass der Mensch bewusst oder unbewusst Bedrohung fühlt. Das führt auf psychischer Ebene zu erheblichen Einschränkungen. Die Folge können Angststörungen, Depressionen und Burnout sein.

Verschiedene Stresstypen

Nicht alle Menschen sind gleichermaßen anfällig für Stress. Diejenigen mit einem guten Selbstvertrauen geraten weniger schnell in Angst wie Menschen, die sich wenig zutrauen. Auch die Gesundheit spielt eine Rolle. Wer ausgeruht und gesund ist, kann deutlich besser mit aufkommenden Anspannungen umgehen als ein gesundheitlich angeschlagener Mensch.

Gesunde ErnährungEs gibt im Allgemeinen zwei Aspekte, die helfen, dem Stress vorzubeugen.  Zuerst sollten Stresssituationen gemieden werden, wo es möglich ist. Viel wichtiger ist aber, eine Methode zu finden, die dabei hilft, die Spannungen abzubauen und das Hormonsystem zu harmonisieren. Dazu zählen die Entspannungstechniken und Meditation. Auch körperliche Bewegung kann helfen, das überschüssige Adrenalin zu verarbeiten. Vorbeugend hinsichtlich des Auftretens von Stress helfen eine gesunde Ernährung und ein erholsames Schlafverhalten.

 

RR

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