Reizstrom: Elektrische Spannung zur gezielten Stimulation

Reizstrom
Reizstrom aus Elektroden

Als Reizstrom wird eine elektrische Spannung bezeichnet, welche das Gewebe gezielt stimulieren kann. Diese kann durch spezielle Geräte erzeugt werden und lokal über die Haut Muskel- oder Nervenzellen anregen. Reizstrom wird für die Elektrotherapie bzw. Reizstromtherapie genutzt.

Reizstrom zeichnet sich durch die Fähigkeit der Nervenreizung aus. Dafür wird eine Frequenz genutzt, die gerade stark genug ist für eine Nervenkontraktion und dennoch keine Schmerzen bei der Anwendung auslöst.

In der Reizstromtherapie kommt dieser Strom beispielsweise für die Behandlung von nervlichen Schädigungen oder Muskelverspannungen zum Einsatz. Das TENS Verfahren ist dabei eines der bekanntesten Reizstromverfahren und dient auch dem privaten Gebrauch.

Definition und Unterschied

Infrarotstrahlung
Infrarotstrahlung aus Lampe

Als Reizstrom kann heutzutage die Therapieform mit Strom oder die Stromart selbst bezeichnet werden. Üblicherweise zeichnet sich Reizstrom durch niedrigfrequente Stromimpulse aus, welche das Gewebe stimulieren. Dieses Verfahren ist ferner von Elektrostimulationsgeräten zu unterscheiden, welche Strom nicht als direkte Reizquelle nutzen.

Reizstrom wird in der Regel mit Hilfe von speziellen Elektrogeräten an das Gewebe geführt. Er dient vor allem der Aktivierung oder Entspannung von Muskeln und kommt im Zuge einer Reizstromtherapie zum Einsatz.

Zu unterscheiden ist Reizstrom von herkömmlichem Wechsel- und Gleichstrom, der zum Betrieb von Elektrogeräten genutzt wird. So gibt es spezielle Massagegeräte wie etwa Infrarot-Massagegeräte, welche eine Wärmestrahlung durch Strom erzeugen. Der Strom selbst stimuliert das Gewebe dabei nicht.

Funktionsweise und Auswirkungen

Elektrotherapie
Elektrotherapie an den Beinen

Reizstrom kann mit Hilfe von Gleichstrom oder Wechselstrom erzeugt werden. Für die Stimulation auf der Haut werden üblicherweise niedrige Frequenzbereiche genutzt, sodass die Reizung keinen Schmerz erzeugt.

Bekannt ist im Zuge von Reizstrom die Nutzung von Elektroden, welche die Stromimpulse direkt an die Haut geben. Diese Impulse dringen dann in das Gewebe ein und erzeugen am gewünschten Muskel den Reiz. Das kann beispielsweise eine Kontraktion der Muskelfasern sein.

Der Frequenzbereich der Geräte liegt bei 1 bis 100 Hz. Dabei kann eine durchgehende Stromreizung oder eine Reizung durch kurze und folgende Intervalle erfolgen. Diese Impulse aktivieren die Nerven im Muskel und ersetzen dadurch die natürliche Nervenleitung.

Verwendung von Reizstrom

Die Verwendungsbereiche von Reizstrom sind vielfältig. In der Regel kommt er jedoch zu therapeutischen Zwecken zum Einsatz. Hauptaufgabe ist meistens die Schmerzlinderung. So kann Reizstrom für den privaten Gebrauch wie auch im medizinischen Bereich als begleitende Therapie genutzt werden.

Im Therapiebereich kann Reizstrom bei verschiedenen Beschwerden wie Schmerzzustände, Muskelschwäche oder Verspannungen genutzt werden. Die Stimulationen können der Muskelaktivierung dienen und kommen im Sportbereich sowie bei Störungen des Bewegungsapparates zum Einsatz.

Im Privatbereich können handliche Elektrogeräte zur gezielten oder großflächigen Entspannung bei Muskelschmerzen und Verspannungen oder auch im Zuge des Muskeltrainings genutzt werden. Häufig kommen dabei niedrige Frequenzen zum Einsatz, sodass nur leichte Stimulationen möglich sind.

In der Regel sind Reizstromgeräte für den Hausgebrauch nicht zum aktiven Muskelaufbau oder zur Fettverbrennung gedacht.

Reizstrom kann als alleinige Behandlung oder auch in Kombination mit Massagen genutzt werden. So können die Stimulationen zur gezielten Anregung oder Lockerung von Muskeln genutzt werden.

Bekannte Reizstromgeräte

Reizstromtherapie
Reizstromtherapie beim Mann

Es gibt verschiedene Arten und Ausführungen von Elektrogeräten mit Reizstrom. So ist beispielsweise der Herzschrittmacher ein permanentes Reizstromgerät, welches die Kontraktion des Herzmuskels erzeugt. Für den medizinischen und privaten Gebrauch bei diversen Beschwerden ist hingegen das TENS Elektrogerät bekannt.

TENS Elektrogeräte setzen sich üblicherweise aus einem Stromgerät und Elektroden mit Verbindungskabel zusammen. Das Geräte erzeugt den Reizstrom und leitet ihn über die selbsthaftenden Elektroden direkt in das Gewebe. Die handlichen Geräte können vielseitig genutzt werden.

MH

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