Psychotherapie: Ansätze, Erfolgsaussichten und Kosten
Unter einer Psychotherapie versteht man verschiedene psychologische Verfahren. Ziel ist die Behandlung von Verhaltensstörungen und psychischer sowie psychosomatischer Erkrankungen.
Die Psyche des Menschen ist weitaus komplexer als die klassische Medizin über viele Jahrhunderte angenommen hatte. Heutzutage weiß man, wie groß der Einfluss der menschlichen Psyche auf die Gesundheit oder den Ausbruch einer Erkrankung sein kann. Nicht ohne Grund ist die heutige Medizin für psychosomatische Erkrankungen sensibilisiert.
Psychosomatische Erkrankungen
Unter psychosomatischen Erkrankungen versteht man: Einschränkungen des menschlichen Körpers, die auf psychische Defizite des Betroffenen zurückzuführen sind.
Eine psychosomatische Erkrankung muss nicht zwingend organische Auswirkungen haben.
Dennoch meint der Betroffene, organische Veränderungen oder Erkrankungen wahrzunehmen. Oft steht betroffenen Personen eine „Ärzte-Odyssee“ bevor, bevor der Befund einer psychosomatischen Erkrankung bestätigt werden kann. Das ist natürlich erst dann möglich, wenn organische Ursachen für eine Erkrankung ausgeschlossen werden können.
Erfolgsaussichten der Psychotherapie
Um die Entstehung psychischer Erkrankungen erklären zu können, ist eine Psychotherapie unumgänglich. Die Behandlung erfolgt meist in Kombination mit einer medikamentösen Therapie. So stellt die Psychotherapie eine wichtige Möglichkeit dar, Auswirkungen und Symptome einer psychischen Erkrankung zu mildern oder vollständig zu beseitigen.
Mithilfe einer Psychotherapie kann die Vitalität und das Allgemeinbefinden eines Betroffenen wiederhergestellt werden.
Heutzutage sind psychische Erkrankungen, die mit körperlichen Gebrechen einhergehen oder deren Auslöser sind, weit verbreitet. Daher ist der Gang zum Psychiater oder Neurologen, der den Patienten an einen Psychotherapeuten überweisen kann, oft der erste Schritt zur Heilung.
Psychische Erkrankungen erfordern ein professionelles Vorgehen, das nur von geschultem Fachpersonal gewährleistet werden kann.
Psychotherapeutischen Ansätze
In der Psychotherapie finden sich verschiedene Ansätze des therapeutischen Handelns. Ziel ist die Linderung oder Heilung psychischer und psychosomatischer Erkrankungen.
Besonders bekannt ist die Verhaltenstherapie. Diese möchte dem Patienten Verhaltens- und Handlungsstrategien an die Hand geben, um psycho-soziale und emotionale Stabilität zu erreichen. So soll der Patienten zur Bestreitung seines alltäglichen Lebens befähigt werden.
Hierzu werden dem Patienten die eigenen Verhaltensmuster und individuellen Bewertungen oder Gedanken bewusst gemacht. Das Ziel ist hierbei eine Form der Selbsthilfe: Auf Grundlage der Erkenntnisse einer Verhaltenstherapie soll der Patient neue Verhaltensmuster erlernen. Diese sollen die bisherigen, unerwünschten Handlungen ersetzen. So wird eine Linderung der psychischen und psychosomatischen Symptome erzielt.
In der Tiefenpsychologie, deren bekanntester Vertreter Sigmund Freud war, wird gezielt nach Ursachen und Gründen für das Auftreten einer Verhaltensabweichung des Patienten gesucht. Dies führt häufig in die Vergangenheit oder Kindheit des Betroffenen.
Oft liegt der Grund für eine psychische Erkrankung im Unbewussten oder Unterbewussten des Patienten. Dies wird mithilfe einer Gesprächstherapie aufgedeckt und abgeklärt.
Wenn die Ursachen für die psychische Erkrankung gefunden sind, kann mit der Konfrontation und damit Verarbeitung der Gründe für die psychische Störung des Patienten begonnen werden.
Kosten der Psychotherapie
In Deutschland werden nicht alle Verfahren der Psychotherapie von den Krankenkassen anerkannt. Entsprechend sollte vor der Behandlung abgeklärt werden, ob die Kosten der gewünschten Psychotherapie von der zuständigen Krankenkasse übernommen werden.
In Deutschland werden von der gesetzlichen Krankenversicherung jedes Jahr etwa 900 Millionen Euro für die Behandlung im Bereich der Psychotherapien aufgewendet (Stand 2019). Dies belegt die steigende Bedeutung von psychotherapeutischen Maßnahmen.