Ohrakupunktur: Therapie mit Nadeln an Ohrmuschel

OhrakupunkturDie Ohrakupunktur ist eine alternative Therapie zur Behandlung am äußeren Gehörgang mit Hilfe von feinen Nadeln. Durch die Stimulation von bestimmten Punkten wird ein Effekt auf innere Organe nachgesagt.

Auch wenn die Ohrakupunktur in der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) bekannt ist, so ist mit dem Begriff vor allem die Methode von Paul Nogier mit reflektorischem Effekt gemeint. Dabei bezieht sich die Therapie hauptsächlich auf die Ohrmuschel.

Die Ohrakupunktur kann bei diversen Beschwerden zur Therpie verwendet werden. Trotz deckender Wirkungsbereiche wie etwa Migräne oder Schmerzzustände, ist sie von der Körperakupunktur zu unterscheiden. (1)

Definition und Methode

AkupunkturpunkteDie Ohrakupunktur nutzt die Nadelstichtechnik zur direkten Behandlung an der Ohrmuschel. Grundsätzlich können dabei zwei Formen unterschieden werden. Neben der Methode der TCM, ist vor allem die Methode nach Nogier bekannt.

Die klassische Akupunktur kennt einige wenige Akupunkturpunkte am Ohr, die mit einem Meridian in Verbindung stehen. Dazu gehören etwa die Leitbahnen von Dünndarm, Gallenblase und Dreifacher-Erwärmer.

Eine eigenständige Akupunktur des Ohres wurde jedoch vom französischen Arzt Paul Nogier in den 1950er Jahren entwickelt. Hierbei wird die Ohrmuschel als ein Embryo wahrgenommen, bei dem das Ohrläppchen den Kopf und die Ohrwölbung die Wirbelsäule darstellen. (2)

Die Ohrakupunktur in der TCM ist dort nicht von allzu großer Bedeutung, sodass die Bezeichnung vor allem für die Methode nach Nogier (auch Auriculotherapie genannt) geprägt wurde.

Verwendung der Ohrakupunktur

SchmerzsyndromDie Verwendung der Ohrakupunktur ähnelt sehr stark jener der klassischen Akupunktur. Die Effekte werden vor allem als reflektorische Wechselwirkung mit diversen Körperbereichen verstanden. Üblicherweise sind die Stellen bei gestörten Organen auch entsprechend druckempfindlich.

Bei einer Therapie mit Ohrakupunktur kann der Patient angekleidet bleiben, da lediglich das Ohr benötigt wird. Zudem ist mit diesem Verfahren auch eine Dauerstimulation möglich, bei welcher die Nadeln für einige Tage im Ohr gelassen werden.

Die Verwendungszwecke der klassischen Akupunktur sind auch bei der Ohrakupunktur üblich. So kann sie bei

  • Migräne
  • Hautkrankheiten
  • chronische Schmerzen
  • Herz-Kreislaufkrankheiten

verwendet werden. (1)

Unterschied zur Akupunktur der TCM

AkupunkturDie Ohrakupunktur kann von der klassischen Akupunktur der TCM unterschieden werden. Es gibt zwar viele Gemeinsamkeiten in den Indikationen, dennoch werden teilweise andere Punkte und ein lokal begrenzter Raum genutzt.

Bei der Körperakupunktur können unterschiedlich lange Nadeln und diverse Stich- oder Stimulationstechniken zum Einsatz kommen. Die Ohrakupunktur verwendet hingegen kurze Nadeln und ermöglicht auch eine Dauerstimulation über mehrere Tage Verweildauer der Nadeln.

Die klassische Akupunktur der TCM nutzt Akupunkturpunkte auf dem ganzen Körper und versucht damit den Chi-Fluss zu beeinflussen. Die Ohrakupunktur nach Nogier nutzt eher reflektorische Effekte mit Verbindung vom Ohr zum gesamten Körper.

Akupunktur und Ohrakupunktur können jedoch gleichzeitig genutzt werden und so den jeweiligen Effekt verstärken.


Quellenverzeichnis

  1. Volker Schmiedel, Matthias Augustin (2008): Leitfaden Naturheilkunde, 5 Aufl., Urban & Fischer, München, S. 32ff.
  2. Bund Deutscher Heilpraktier Online, abgerufen am 1. Februar 2016.
MH

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