Ernährungstherapie: Medizinische Weise der Lebensmittelaufnahme

ErnährungstherapieDie Ernährungstherapie ist eine medizinische Weise der Lebensmittelaufnahme. Die Ernährung wird dabei zur therapeutischen Unterstützung oder zur Normalisierung des Stoffwechsels umgestellt. Sie gehört zu den klassischen Verfahren der Naturheilkunde.

Mittlerweile sind verschiedene Formen der Ernährungstherapie bekannt, welche meist auf einer Vollwertkost beruhen und etwa bei Diabetes, Darmstörungen oder Osteoporose zum Einsatz kommen (1).

Beschreibung und Unterschied

FastenDie Ernährungstherapie ist eine klassische Behandlungsform der Naturheilkunde und umfasst verschiedenste Ernährungsarten zur unterstützenden oder heilenden Behandlung. Die Ernährung wird dabei ganzheitlich betrachtet und auf negative Essgewohnheiten überprüft, welche zu körperlichen Störungen führen (können).

Der Ernährung wird ein großer Stellenwert für die Gesundheit des Menschen zugeschrieben. So haben sich diverse Studien mit der Zusammensetzung von Nahrungsmitteln und dem Nährstoffbedarf eines gesunden Organismus befasst. Bisher wird dabei die Vollwertkost als Mittel für eine gesunde Lebensweise angesehen. (2)

Die Ernährungstherapie versucht ungesunde Essgewohnheiten zu korrigieren und das Immunsystem sowie die Selbstheilungskräfte durch bewusste Ernährung zu stärken. Als gesunde Ernährung nach Kollath werden folgende Aspekte erachtet:

  • pflanzliche Kost und Frischkost
  • Vermeidung von Fertigprodukten
  • Fleischprodukte nur als gelegentlicher Konsum (2)

Die Ernährungstherapie ist dabei von einer Diät oder Fastenkur zu unterscheiden, welche üblicherweise nur für einen bestimmten Zeitraum durchgeführt werden. Diäten und Fasten haben zudem oftmals das Ziel der Gewichtsreduktion und werden auch ohne therapeutische Begleitung selbstständig durchgeführt.

Verwendung der Ernährungstherapie

Verdauungsbeschwerden MagenDie Ernährungstherapie kann für unterschiedliche Zwecke genutzt werden, wobei sie hauptsächlich als präventive oder kurative Maßnahme verwendet wird. So kann sie therapiebegleitend zu anderen Verfahren als Unterstützung dienen oder gezielt bei Stoffwechselstörungen helfen.

Als gezielte Heilungsmethode wird die Ernährungstherapie vor allem bei Erkrankungen von

  • Stoffwechsel (etwa Diabetes Typ 2 oder Gicht)
  • Herz-Kreislaufsystem (etwa Hypertonie oder Arteriosklerose)
  • Verdauungsystem (etwa Gallensteine oder chronische Darmstörungen)

sowie Harnsteine, Allergien, Karies oder Osteoporose eingesetzt (1).

Die Ernährung kann bei solchen Krankheitsbildern in Form einer speziellen Diät oder Reduktionskur angepasst werden. Üblicherweise wird die Ernährungstherapie auch zur Ernährungsumstellung genutzt, um dauerhaft beschwerdefrei zu bleiben.

Formen und Methoden der Ernährungstherapie

RohkostEine Ernährungstherapie kann auf unterschiedliche Weise erfolgen. In der Naturhheilkunde sowie in anderen Medizinsystem haben sich verschiedene Ernährungsformen mit therapeutischen Effekten entwickelt. In Deutschland sind etwa folgende Formen für eine Therapie bekannt.

  • Mayr-Kost
  • Haysche Trennkost
  • Rohkost-Ernährung
  • Vegetarische Ernährung
  • Vollwertkost nach Bruker
  • Makrobiotische Ernährung

Jede dieser Ernährungsmethoden bietet individuelle Vorteile, wobei die meisten Formen für eine dauerhafte Umstellung geeignet sind. Hauptsächlich wird jedoch eine Vollwertkost empfohlen, bei der Gemüse und Vollkornprodukte den größten Anteil haben. Fleischprodukte und jegliche Fertigprodukte werden möglichst gering gehalten.

Kritik gibt es hingegen bei der veganen Variante der genannten Ernährungsformen. So wird einer rein pflanzlichen Kost ohne tierische Bestandteile ein möglicher Mangel an den Vitaminen B2, B12, Kalzium, Eisen, Zink und Jod zugesprochen. (2)

Umfangreiche Ernährungsformen wie jene nach der TCM oder dem Ayurveda können ebenfalls für eine Ernährungstherapie genutzt werden. Die TCM sowie der Ayurveda sehen die Ernährung jedoch auch nur als einen Teil ihrer weitreichenden Therapien (wie etwa Akupunktur oder Ölmassagen) an.


Quellenverzeichnis:

  1. Volker Schmiedel, Matthias Augustin (2008): Leitfaden Naturheilkunde, 5 Aufl., Urban & Fischer, München, S. 258.
  2. Volker Schmiedel, Matthias Augustin (2008): Leitfaden Naturheilkunde, 5 Aufl., Urban & Fischer, München, S. 248-249.
  3. Volker Schmiedel, Matthias Augustin (2008): Leitfaden Naturheilkunde, 5 Aufl., Urban & Fischer, München, S. 261.
MH

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