Selbstheilungskräfte: Heilung durch körpereigene Mechanismen
Selbstheilungskräfte sind die Fähigkeiten eines Organismus, Krankheiten, Verletzungen und funktionelle Störungen durch eigene Fähigkeiten zu überwinden.(1)
Diese Kräfte basieren auf Konditionierung und neurokognitiven Reaktionen. Bereits von Hippokrates wurde der Satz überliefert: ‚Die wirksamste Medizin ist die natürliche Heilkraft, die im Inneren eines jeden von uns liegt.‘
Diesbezüglich kann der Körper sich selbst regulieren und regenerieren, fehlerhaftes Erbgut über Enzyme reparieren und Erreger – einer ausgeklügelten Abwehr sei Dank – bekämpfen.(2)
Psychologische Aspekte der Selbstheilungskräfte
Auch wenn die Psyche in physische Beschwerden involviert ist, gibt es Grenzen. Dies gilt beispielweise für den Versuch, einen Tumor wegzudenken. Trotzdem kann Meditation und eine psychologische Unterstützung sinnvoll sein, um zu mehr Zuversicht für eine belastende Krebstherapie zu gelangen.(2)
Sowohl Hildegard von Bingen als auch die auf Bircher-Brenner und Sebastian Kneipp zurückgehende Ordnungstherapie sehen das seelische Gleichgewicht als fundamentale Grundlage von Gesundheit.(3)
Gedanken und Gefühle können einen vergleichbaren Effekt auf den Körper wie Arzneimittel entfalten. In diesem Zusammenhang besitzt der Placebo-Effekt – als Heilwirkung, die weder von einer Arznei noch von einer erwiesenermaßen effektiven Therapie induziert wird – einen hochwirksamen Einfluss.
Auch bei starken Medikamenten ist der Placebo-Effekt involviert. Bei der Einnahme von Schmerzmitteln macht der Placebo-Effekt ca. 40 Prozent der Wirkung aus.
Gleiches gilt für die Therapie bei psychischen Störungen. Betroffene mit Parkinson können sich nach einer Behandlung mit einem Scheinmedikament beispielsweise besser bewegen.(2)
Heilung dank eines gesunden Lebensstils
In der Psychoneuroimmunologie wird die Psyche bezüglich der Gesundheit – dank moderner und seriöser Wissenschaft – eine Bedeutung zugewiesen.
Entsprechend basiert ein gesundheitsbewusster Lebensstil nicht nur auf einer ausgewogenen Ernährung und körperlicher Aktivität sondern auch auf seelischen Kraftquellen. Letztere unterstützen Vertrauen und Zuversicht in die Kräfte des Körpers.(2)
Selbstheilungskräfte aktivieren
Das aktive Mitwirken des Patienten ist in der modernen Medizin nicht ersetzbar.
Der erste Schritt: sich bewusst machen, dass man seine Gesundheit beeinflussen kann.
Dabei sind die seelischen Kraftquellen individuell und können mithilfe eines Therapeuten aufgedeckt werden, falls die Krankheit diese Möglichkeiten überdeckt hat.
Da chronischer Stress physiologisch und psychisch krank machen kann, ist es wichtig, der Belastung rechtzeitig entgegenzusteuern. In diesem Zusammenhang sind Entspannungstechniken wie Meditation oder die Muskelentspannung nach Jakobsen relevant.
Zusätzlich aktiviert eine ausreichende Bewegung die Regenerationsfähigkeit des Körpers. Dadurch wird die Durchblutung intensiviert, die Abwehr gestärkt und die Wundheilung gefördert.
Ebenfalls ist eine ausgewogene Ernährung mit viel Obst und Gemüse, Nichtrauchen und der Verzicht auf zu viel Alkohol bedeutsam.
Gleiches gilt für ausreichend Schlaf, da sonst die Abwehr – basierend auf einer effektiven Antikörper-Produktion während des Schlafens – reduziert wird.
Auch im Bezug auf Krebserkrankungen ist der Körper nicht machtlos. Das Immunsystem vernichtet zahlreiche bösartige Zellen, bevor überhaupt ein Tumor wachsen kann.
Auch fortgeschrittene Erkrankungen können manchmal besiegt werden. In diesem Zusammenhang sind auch Spontanremissionen zu nennen, die zwar äußerst selten beobachtet werden, den Ärzten Rätsel aufgeben, aber passieren.(3)
Quellenverzeichnis
1. Enzyklo.de: Selbstheilungskräfte, https://www.enzyklo.de/Begriff/Selbstheilungskräfte, abgerufen am 09. August 2017.
2. Apotheken Umschau: Die Selbstheilungskräfte aktivieren, https://www.apotheken-umschau.de/Psyche/Die-Selbstheilungskraefte-aktivieren-537679.html, abgerufen am 30. Juli 2017.
3 . Pharmazeutische Zeitung: Kraft durch Spiritualität, https://www.pharmazeutische-zeitung.de/index.php?id=50061, abgerufen am 30. Juli 2017.