Sedieren: Therapeutische Maßnahme zur Beruhigung
Das Sedieren ist eine Maßnahme oder Behandlungstechnik der Therapie mit meist beruhigenden Eigenschaften. Die Bezeichnung kommt vom lateinischen sedare und bedeutet Beruhigen. Mit Sedieren wird jedoch nicht nur die Gabe von Beruhigungsmitteln gemeint, sondern auch Stimulationstechniken.
Sedidative Maßnahmen können sich im Therapiebereich auf die Verabreichung von Medikamenten, aber auch die Einnahme von speziellen Tees oder die Durchführung von bestimmten Massagegriffen beziehen. Die Beruhigung kann somit körperlich wie geistig erfolgen.
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Bekannt ist das Sedieren als therapeutische Technik vor allem in der chinesischen Medizin etwa bei Akupressur oder Akupunktur. Die Durchführung wird dabei gegensätzlich zum anregenden Tonisieren vorgenommen.
Definition und Abgrenzung
Das Sedieren ist die Bezeichnung für eine Beruhigung und kann in diversen Zusammenhängen genutzt werden. Abgeleitet wird der Begriff von der Sedierung, die in der Medizin für die Gabe eines Beruhigungsmittels genutzt wird. Ferner sind sedierende, jedoch nicht medikamentöse Maßnahmen bekannt.
Das Sedieren kann sich auf die Beruhigung des Nervensystems und damit der Empfindung beziehen oder auch auf die Beruhigung von körperlichen Beschwerden wie etwa lokalen Schmerzzuständen. In naturheilkundlichen Bereich können dafür etwa auch Teezubereitungen, Aromaöle oder spezielle Kräuter zum Einsatz kommen.
Abzugrenzen ist das Sedieren vom Tonisieren, welches als gegenteilige Maßnahme betrachtet wird. Dabei wird eine Anregung und Stimulation ebenfalls durch Kräuter, Massagetechniken und andere Formen angestrebt. Herzschlag, Durchblutung und Kreislauf werden dadurch im Gegenzug belebt und beschleunigt.
Verwendung
Das Sedieren wird in diversen Bereich des Wellness und der Therapie genutzt. Es ist beispielsweise in der Schmerztherapie bekannt und kommt auch im Massagebereich vor. Im medikamentösen Therapiebereich wird beim Sedieren ein Sedativ verwendet, während im manuellen Bereich beruhigen körperliche Massagen genutzt werden.
Das Sedieren wird üblicherweise für eine innerliche (psychische oder geistige) Beruhigung verwendet oder für eine Beruhigung des Körpers (Muskeln oder Nerven). In vielen Fällen dient eine Sedierung neben der Beruhigung auch der Schmerzlinderung oder der Vermeidung einer zusätzlichen Anregung bei bereits aktiven Prozessen.
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Sedierende Maßnahmen können beispielsweise bei diversen Verspannungen sowie Stresszuständen zum Einsatz kommen. Die Therapie erfolgt meist über mehrere Behandlungen bis die Beschwerden nachlassen.
Sedieren in der Traditionellen Chinesischen Medizin
Sedierende Maßnahmen sind im Massagebereich vor allem bei der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) bekannt. Dort gibt es in der Akupressur wie in der Akupunktur beruhigende Stimulationstechniken.
Bei Sedieren mit der Akupressur wird eine meist sanfte Massage gegen den Uhrzeigersinn vorgenommen. Die Kreisbewegungen dienen der Ableitung von überschüssiger Energie. Sie kommen auch bei schmerzempfindlichen Meridianpunkten zum Einsatz und stärken Yin. (1)
Beim Sedieren mit der Akupunktur kommt die Behandlung bei kräftigen Reizen zum Einsatz. Dabei wird die Nadel meist langsam eingestochen, nur wenige Minuten im Gewebe gelassen und schnell herausgezogen. Zusätzliche Stimulationstechniken sind auch möglich. (2)
Quellenverzeichnis
- Chang, David (2009): Das große Buch der Massagetechniken, 1. Aufl., München, Bassermann, S. 45.
- Volker Schmiedel, Matthias Augustin (2008): Leitfaden Naturheilkunde, 5 Aufl., Urban & Fischer, München, S. 32ff.