Panchakarma: Therapeutische Kur aus Indien
Die Panchakarma ist eine therapeutische Kur der indischen Gesundheitslehre Ayurveda. Als umfassendes Reinigungsverfahren dient sie vor allem der Ausleitung von Verdauungsrückständen und Lösung von Ungleichgewichten der drei Energieprinzipien (Doshas).
Als eine der wichtigsten Ayurvedakuren wird die Panchakarma vor allem zur Reinigung des Organismus von Giftstoffen (Ama) verwendet und kann bei Bedarf mehrere Wochen bis Monate dauern.
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Panchakarma bedeutet aus dem Sanskrit übersetzte etwa „fünf Arten der Behandlung“, was sich auf die fünf Methoden dieser Kur bezieht. Neben einer sorgfältigen Vorbereitung mit Ölanwendungen, kommen Methoden wie Nasenspülungen, Abführung oder therapeutisches Erbrechen zum Einsatz.
Beschreibung und Stellenwert im Ayurveda
Die Panchakarma ist die bekannteste und umfassendste Reinigungskur des Ayurveda. Sie beinhaltet diverse Teilbereiche und eine sorgfältige und ausgedehnte Vorbereitung. Viele bekannte Ayurvedamassagen und -anwendungen kommen im Zuge einer Panchakarma zum Einsatz.
Üblicherweise wird die Panchakarma als eine mehrwöchige Kur zur Prävention oder Therapie angeboten und verläuft individuell nach dem Patienten. Massagen, Schwitzkuren oder ausleitende Verfahren spielen dabei eine wichtige Rolle. Dabei ist diese Ayurvedakur ein natürliches Verfahren.
Im Ayurveda hat die Panchakarma einen besonderen Stellenwert, da sie als ein wichtiges und einleitendes Verfahren bei der Behandlung vieler Beschwerden gilt. Als Reinigungskur versucht sie den Körper von Schadstoffen oder ausgebreiteten Doshas zu befreien.
Aufbauend können danach weitere Therapien erfolgen.
Verwendung der Panchakarma
Die Panchakarma wird im Ayurveda vor allem zur Reinigung, Reduktion und Ausleitung von Giftstoffen verwendet. Die Kur zielt hauptsächlich darauf ab, den Körper von Schlacken (Ama) zu befreien und die Doshas zu beruhigen. (1)
Eine Panchakarma kann bei diversen Beschwerden zum Einsatz kommen. Bei der Reduktion von Ama handelt es sich hauptsächlich um die Ausleitung von unausgeschiedenen Verdauungsrückständen. Doch auch Krankheiten können durch diese Kur behandelt werden.
Die Dauer und Intensität einer Panchakarma kann unterschiedlich sein. In der Regel kommt sie nicht bei schwachen Patienten zum Einsatz. Sie erfordert zudem eine Vorbereitung, bei der Ama reduziert und die Doshas zur Ausleitung in den Verdauungstrakt befördert werden. (1)
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Wenn das Verdauungsfeuer (Agni) angeregt wurde, dann können die Giftstoffe und Doshas ausgeleitet werden. Deshalb sind die Vorbereitung wie die eigentliche Panchakarma unerlässliche Schritte für eine erfolgreiche Reinigung des Körpers.
Durchführung als Beispiel
Eine Panchakarma kann je nach Zustand des Empfängers mehrere Wochen bis Monate dauern. Die Wahl der einzelnen Therapiemethoden hängt ebenfalls von den Störungen des Organismus ab. Vor der eigentlichen Ausleitung bedarf es jedoch einer Vorbereitung.
Vorbereitung (Reinigung)
Die vorbereitenden Verfahren dienen der Linderung und Reinigung des Körpers. Dazu werden Ölanwendungen und teilweise auch Schwitzkuren durchgeführt. Zu den Ölbehandlungen gehören Massagen, Ölstauseen oder auch die innerliche Einnahme von Öl. In der Regel werden dafür spezielle Kräuteröle genutzt.
Die Schwitzkuren können in Form von Pinda Sveda Massagen oder einer Art Sauna durchgeführt werden. Teilweise erfolgen sie jedoch erst während der eigentlichen Panchakarma.
Panchakarma-Verfahren (Ausleitung)
Das eigentliche Verfahren des Panchakarma umfasst fünf Methoden, die je nach Notwendigkeit durchgeführt werden. Häufig wird ein Verfahren erneut von Ölanwendungen begleitet bis das nächste folgt.
Zu den fünf Verfahren gehören:
Einläufe (Basti)
Meist Darmeinläufe mit Kräuterabkochungen, was als sanfte Methode gilt. (1)
Aderlass (Rakta Mokshana)
Eine Blutreduzierung an diversen Stellen des Körpers, die jedoch selten durchgeführt wird. (1)
Abführen (Virechana)
Ein starkes Abführmittel aus Kräutern oder Rizinusöl wird eingenommen und zeigt schnelle Erfolge. (1)
Erbrechen (Vamana)
Nach der Einnahme von starkem Tee wird der Brechreflex ausgelöst und so der Magen geleert. (1)
Nasenspülung (Nasya)
Eine Reinigung und Befeuchtung der Nasengänge durch Kräuterabkochung oder Öle. (1)
Nachbehandlung
Nach der Panchakarma ist häufig eine Umstellung der Ernährung und Lebensweise erforderlich, um die Erholung des Körpers zu gewährleisten und einen Rückfall zu verhinden. Teilweise wird die Kur auch wiederholt, ansonsten folgen verjüngende Maßnahmen wie etwa aufbauende Kräuter.
Quellenverzeichnis
- Frawley, David (2005): Das große Ayurveda-Heilungsbuch, Knaur Verlag, München, S. 146ff.