Myofascial Release: Methode zur Stimulation von Bindegewebe

Myofascial Release
Myofascial Release mit den Händen

Bei Myofascial Release handelt es sich um eine Therapiemethode zur Stimulation von Bindegewebsfasern. Die Behandlung erfolgt meist lokal an veränderten Faszienstrukturen. Mit dem Myofascial Release können etwa Schmerzzustände behandelt werden.

Der Begriff setzt sich aus den Wörtern fascia (lateinisch für Band, Bündel) und release (englisch für Loslösen) zusammen. Behandelt werden somit lokale Veränderungen in den Faszien, welche Schmerzen oder Bewegungsstörungen verursachen können.

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Definition und Unterschied

Faszien
Faszien im Querschnitt

Der englische Begriff Myofascial Release wurde in den 1960er Jahren geprägt und hat sich im Zuge der Osteopathie entwickelt. Bei dieser Therapiemethode wird das Bindegewebe (die Faszien) durch gezielte Stimulation gelockert und gelöst.

Die Behandlungsmethode geht auf Robert Ward und den Physiotherapeuten John Barnes zurück. (1)

Eigenschaften von Faszien

Als Faszien werden die kollagenartigen Bestandteile des Bindegewebes bezeichnet. Dazu gehören zum einen die umschließenden bänderartigen Verbinden wie auch Knorbel und Gelenkkapseln.

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In der Regel umschließen die Faszien mit dem Bindegewebe die Musklen im Körper und halten sie mit Gelenken und Knochen zusammen. Sie erfüllen demnach Eigenschaften als stabilisierendes Verbindungsglied zwischen den unterschiedlichen Geweben.

Unterschied zu Gewebemassagen

Klassische Massage
Klassische Massage an der Wade

Beim Myofascial Release stehen die lokalen Veränderungen des Bindegewebes im Vordergrund der Therapie. Eine herkömmliche Gewebemassage kann zwar auch die Faszien stimulieren, jedoch geht es dabei hauptsächlich um die ganzheitliche Stimulation der Muskulatur.

Bei der Faszienmassage nach dieser Methode können auch Massagen im Tiefengewebe zum Einsatz kommen. Die Behandlung nutzt bestimmte Grifftechniken oder eine Rollenmassage unter Muskelanspannung.

Eine allgemeine Massage des Gewebes dient hingegen einer allgemeine Entspannung und primär der Behandlung von Muskeln während einer gelockerten Körperhaltung.

Nutzen von Myofascial Release

Physiotherapie
Physiotherapie

Der Myofascial Release kann in vielen Bereichen der Therapie genutzt werden. Bekannt ist die Methode etwa in der Physiotherapie, beim Rolfing oder der Osteopathie. Im Fokus stehen Schmerzen und Bewegungseinschränkungen des Körpers.

Beim Myofascial Release gehen die Methodenvertreter davon aus, dass sich die Faszien etwa durch Bewegungsmangel, Körperfehlhaltungen oder Traumata verhärten, verkleben oder verformen können (1). Dies kann letztlich wiederum zu Bewegungseinschränkungen und Schmerzen führen.

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Eine gezielte und lokale Behandlung der gestörten Faszien kann somit dem beteiligten Gewebe, den Musklen, Gelenke oder Knochen wieder zu gewohnten Bewegungsabläufen verhelfen.

Durchführungsbeispiele

Fascial Release
Fascial Release im Nacken

Der Myofascial Release kann auf unterschiedliche Weise durchgeführt werden. Häufig nutzen die Therapeuten dafür direkte Stimulation im Gewebe durch die Hände. So können die Faszienverhärtungen ertastet werden bei entsprechender Erfahrung.

Je nach gestörtem Körperbereich können verschiedene Griffe zum Einsatz kommen. Üblich sind manuelle Dehnung des Gewebes, die bis zur Lockerung der Faszien gehalten werden können. Druckmassagen tief im Gewebe sind auch möglich.


Quellenverzeichnis

  1. Wikipedia.org: Myofascial Release, abgerufen am 4. März 2015.
MH

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