Koordination: Fein aufeinander abgestimmte Bewegungsabläufe
Koordination bezeichnet die Fähigkeit, Bewegungen zu steuern und zu harmonisieren.
Der Begriff Koordination bezieht sich auf die harmonische Interaktion von Sinnensorganen, dem peripheren Nervensystem, dem ZNS (zentrales Nervensystem) und der Skelettmuskulatur.
Ziel des Koordinierens ist es, dass die Impulse eines Bewegungsablaufes – auf Basis einer zeitlichen, umfang- sowie stärkemäßigen Abstimmung – die entsprechende Muskulatur erreichen. (1)
Koordination kann als informationsorientierte Steuerung von Bewegung – bzw. als Bewegung mit allen Sinnen – übersetzt bzw. verstanden werden. (2)
Kategorien von Koordination – Bedeutungsunterschiede
Aus Sicht der (Neuro-) Physiologie basiert Koordination auf der fein abgestimmten Kooperation von synergistisch arbeitenden Muskeln des Gelenks und den antagonistischen Muskeln.
Entsprechend liegt hier der Fokus auf der Arbeit der Muskulatur und auf den dafür benötigten Teilprozessen des motorischen Nervensystems.
In der Biomechanik bedeutet Koordination die räumliche, kräftemäßige und zeitliche Ordnung menschlicher Bewegungsvollzüge.
Diesbezüglich liegt der Fokus auf Ablaufrelationen, äußeren Bewegungsparametern und Impulsmustern.
Aus Sicht der Sportpädagogik basiert der Koordinationsbegriff auf harmonischen und rhythmischen Verbindungen von Teilbewegungen bzw. einzelnen Bewegungen, die eine reibungslose Gesamtbewegung bedingen. (3)
Übersicht der koordinativen Fähigkeiten
Die Fähigkeit des Koordinationsvermögens muss erlernt werden, da sie nicht von Geburt an vorhanden ist.
Die Lernfähigkeit der Koordination ist bei Kindern im Alter zwischen dem sechsten und zehnten Lebensjahr besonders ausgeprägt.
Diese Beobachtung basiert auf der Erkenntnis, dass sich in dieser Altersklasse die grundlegenden Funktionen des ZNS (Zentrales Nervensystem) intensiv entwickeln.
Zur Koordinations gehört es, dazu befähigt zu sein, Bewegungen präzise – und fein abgestimmt mit anderen Bewegungen – auszuführen.
Koordinative Fähigkeiten sind darüber hinaus charakterisiert, schnell auf Signale reagieren zu können.
Auch die räumliche Orientierungsfähigkeit, die rythmische Fähigkeit sowie die Gleichgewichtsfähigkeit gehören zum Koordinationsbegriff, die durch spezielle Übungen geschult bzw. optimiert werden können. (2)
Verbesserung der Koordination – Motorisches Training
Koordination lässt sich auch durch Aerobic und Gymnastikübungen fördern, die auf einer Schulung der Grundmotorik basieren. (2)
Sportarten wie beispielsweise Ballspiele trainieren nicht nur den Bewegungsapparat, sondern das Gehirn wird zusätzlich gefordert, die Bewegungsabläufe abzustimmen.
Dabei werden Informationen von der Muskulatur und von den Sinnensorganen koordiniert. Das Gehirn fällt innerhalb von Sekundenbruchteilen eine Bewegungsentscheidung.
Gleichgewichts- und Stabilisierungsübungen – beispielsweise das Stehen auf einem Bein oder das Balancieren auf einem Baumstamm – sind in der Lage, das Koordinationsvermögen zu trainieren. (1)
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Da im Büroalltag die motorische Feinabstimmung häufig zu kurz kommt, setzen sich Sportmediziner und Sportwissenschaftler dafür ein, koordinative Tätigkeiten im Gesundheitssport zu verbessern. Dadurch soll das Gehirn bei der körperlichen Aktivität direkt angesprochen bzw. involviert werden. (2)
Entsprechend ist es aus Sicht der Sportmedizin sinnvoll, dass das Training der Koordination nicht aufgrund des Fokusses auf Ausdauer- und Krafttraining zu kurz kommt. (1)
Eine reduzierte Koordination im Alter – Erhöhtes Sturzrisiko
Insbesondere für ältere Personen ist es – u. a. aufgrund der Sturzprophylaxe über ein besseres Gleichgewicht – sinnvoll, die Koordinationsfähigkeit zu verbessern. (1)
Einschränkungen der korrdinativen Fähigkeiten können bei Senioren das Risiko von Stürzen erhöhen.
Aufgrund der reduzierten Koordinationsfähigkeit von paralell laufenden Handlungen – beispielsweise die Nase putzen während des Laufens – erklärt sich die erhöhte Sturzgefahr.
Im Rahmen einer Studie der Freiburger Universität des Institus für Sportwissenschaft konnte gezeigt werden, dass ein gezieltes sensomotorisches Training effektiv in puncto Sturzprophylaxe wirkt. (2)
Idealweise sollten Koordinationsübungen mit einem moderaten Krafttraining kombiniert werden. (1)
Quellenverzeichnis
- Apotheken Umschau: Fitness für den ganzen Körper – Koordination trainieren, https://www.apotheken-umschau.de/Sport/Fitness-fuer-den-ganzen-Koerper—Koordination-trainieren-10498.html, abgerufen am 10. Januar 2018.
- Planet Wissen: Motorik und Koordination, https://www.planet-wissen.de/natur/anatomie_des_menschen/bewegung_muskeln_ausdauer_koordination/pwiemotorikundkoordination100.html, abgerufen am 10. Januar 2018.
- Leistungskurs Sport: Koordination – Koordinative Fähigkeiten, https://www.sportunterricht.de/lksport/koordi.html, abgerufen am 10. Januar 2018.