Baunscheidttherapie: Hautreizverfahren der Naturheilkunde
Die Baunscheidttherapie ist ein Hautreizverfahren der Naturheilkunde. Die Therapie wurde von Carl Baunscheidt im 19. Jahrundert entwickelt und zeichnet sich durch eine Stichelung der Haut mit anschließender Pustelbildung aus.
Die Baunscheidttherapie ist auch als Baunscheidt-Verfahren oder Baunscheidtieren bekannt und gehört zu den Ausleitungsverfahren. Durch die bewusst hervorgerufene Hautreizung kann ein reflektorischer Effekt mit Wechselwirkung zu inneren Organen erzielt werden.
Ein entscheidendes Instrument für die Therapie ist der sogenannte Lebenswecker mit mehreren Nadeln. Nach dem Sticheln der Haut wird ein spezielles Öl aufgetragen, welches zur Pustel- und Quaddelbildung führt.
Anwendung der Baunscheidttherapie
Die Baunscheidttherapie kann für verschiedene Zwecke verwendet werden. Das Anwendungsgebiet liegt in den Ausleitungsverfahren der Naturheilkunde und umfasst eine lokale Punktierung mit anschließender Ölbehandlung.
Eine Therapie nach Baunscheidt kann in folgenden Bereichen verwendet werden:
- Abwehrschwäche
- Bewegungsapparat
- Funktionelle Störungen
- Verdauung und Stoffwechsel
Die Anwendung umfasst eine vorherige Punktierung mit dem Lebenswecker. Anschließend wird ein reizendes Öl mit ätherischen Ölen wie etwa Senföl aufgetragen. Dadurch werden Durchblutung und Lymphfluss angeregt. (1)
Bei der Nutzung von Krotonöl können starke Reizung auf der Haut auftreten, da dieses Öl eine entzündliche Reaktion erzeugen kann. (1)
Kontraindikationen
Bei einigen Störungen wird die Baunscheidttherapie nicht oder nur eingeschränkt genutzt. Dazu gehören vor allem lokale Hautstörungen an den zu behandelnden stellen, sowie:
- Fieber
- Narben
- Muttermale
- schwere Autoimmunerkrankungen
- akute Hautkrankheiten, -infektionen, -entzündungen (1)
Quellenverzeichnis
- Bierbach, Elvira (2006): Naturheilpraxis heute, Urban & Fischer, München, S. 175ff.