Krampf: Unangenehme Kontraktionen der Muskulatur

Krampf der WadeEin Krampf bezeichnet eine ungewollte, schmerzhafte Muskelanspannung.

Der Muskelkrampf basiert auf einem plötzlich eintretenden, starken Zusammenziehen der Muskulatur.

Während eines Krampfes verhärtet sich der entsprechende Muskel und im Anschluss entspannt sich die Muskulatur im Normalfall wieder von selbst nach Sekunden bis Minuten.

Obwohl Krämpfe prinzipiell an jeder Stelle des Körpers auftreten können, handelt es sich meistens um Muskelkrämpfe der Skelettmuskulatur. In diesem Fall können beispielsweise die Beine, die Hände oder die Füße betroffen sein.

Der Herzmuskel nimmt eine Sonderstellung ein, da das Herz nicht verkrampfen kann. Allerdings kann die glatte Muskulatur anderer innere Organe – zum Beispiel von Gallen- oder Harnblase – von Krämpfen betroffen sein. (1)

Formen von Muskelkrämpfen

Krampf im FußDer gewöhnliche Muskelkrampf tritt als schmerzhafte Muskelanspannung kurzweilig auf, häufig in den Morgenstunden und betrifft typischerweise die Wadenmuskeln oder Zehenbeuger.

Während sich ein plötzlich auftretender, klonischer Muskelkrampf durch sehr kurze Zuckungen – beispielsweise in den Beinen beim Einschlafen – zeigt, ist die Muskulatur bei einem tonischen Krampf dauerhaft intensiv angespannt. Diesbezüglich ist ein Schreibkrampf oder ein Tetanus (Wundstarrkrampf) zu nennen.

Darüber hinaus können auch die Blutgefäße (so genannte Gefäßspasmen) oder die Bronchien (Bronchospasmus) von Krämpfen betroffen sein. (1)

Ursachen eines Krampfes

Krampf durch ÜberbelastungDie Hauptursache eines Krampfes ist übrigens nicht – wie so oft vermutet – ein Magnesiummangel, sondern es gibt facettenreiche Ursachen, die allerdings oft unerkannt bleiben.

Die Ursache von Bauchkrämpfen, bei der sich die Muskulatur der Verdauungsorgane zusammenzieht, können Gallensteine sein, die von der Gallenblase durch die engen Gallenwege gepresst werden.

Krämpfe der Bronchien können u. a. bei Asthma bronchiale vorkommen.

Im Rahmen intensiver sportlicher Belastung, bei hohem Alkoholkonsum und während der Schwangerschaft treten Muskelkrämpfe vergleichsweise häufig auf.

Als weitere Ursachen kommen Krampfadern, Elektrolytstörungen (u. a. Calcium-, Kalium-, Magnesium- oder Natriummangel) und die Einnahme bestimmter Medikamente wie Diuretika oder Betablockern in Frage.

Zusätzlich können Erkrankungen der Leber (z. B. Leberzirrhose) sowie hormonelle und neurologische Erkrankungen das Auftreten von Krämpfen begünstigen. Lang anhaltende Krämpfe der Skelettmuskeln können auch bei Tetanus, bei einem Gesichtskrampf oder bei einem Schiefhals auftreten.

Ist der ganze Körper von Krämpfen betroffen, handelt es sich um einen generalisierten Krampfanfall, der in Folge von Epilepsie, Fieber oder einer Meningitis (Gehirnhautentzündung) beobachtet wird. Gleiches gilt für den Entzug von Alkohol oder Drogen.

Nicht zuletzt können Krämpfe aufgrund von Nierensteinen und einer Blinddarm- oder einer Bauchspeicheldüsenentzündung auftreten. Auch eine Bauchhöhlenschwangerschaft, ein Morbus Crohn oder eine Colitis ulcerosa können ein Krampfgeschehen fördern. (1)

Therapie von Krämpfen – Einen Krampf lindern

Massage nach KrampfDie betroffene Muskulatur sollte regelmäßig gedehnt werden, ohne dass es schmerzhaft ist. Gleiches gilt für das Dehnen bei einem akuten Krampf im Oberschenkel oder in den Waden. (1)

Die klassischen Wadenkrämpfe profitieren auch prophylaktisch von Übungen, welche die Unterschenkelmuskulatur gezielt dehnen.

Auch eine regelmäßige Bewegung, eine ausgewogene Ernährung und einer ausreichende Flüssigkeitszufuhr sind sinnvoll. (2)

Eine Massage nach dem Krampf kann die Durchblutung verbessern und den Muskel entspannen. (3)

Ist die Konzentration bestimmter Elektrolyte erniedrigt, können diese supplimentiert werden.

Ob allerdings eine Magesiumgabe Krämpfe vorbeugen kann, ist wissenschaftlich nicht belegt.

Muskelkrämpfe können durch der Gabe von Chinin – in einer Dosierung von 200 bis 500 Milligramm – verhindert werden, allerdings zeigt dieses verschreibungspflichtige Medikament schwerwiegende Nebenwirkungen. Entsprechend darf es nur nach gründlicher ärztlicher Beratung bei hohem Leidensdruck– und nur, wenn andere Maßnahmen nicht geholfen haben – eingenommen werden. Kinder, Jugendliche, Schwangere sowie Stillende dürfen Chinin nicht verwenden.

Während Bauchkrämpfe in Folge von Nierensteinen per Stoßwellentherapie therapiert werden können, muss ein Krampfgeschehen aufgrund einer Blinddarmentzündung operiert werden. (1)


Quellenverzeichnis

  1. Onmeda.de: Muskelkrämpfe (Krampf, Spasmus): Ursachen und Behandlung, https://www.onmeda.de/symptome/muskelkraempfe.html, abgerufen am 6. Februar 2018.
  2. Apotheken Umschau: Wadenkrämpfe https://www.apotheken-umschau.de/wadenkraempfe, abgerufen am 6. Februar 2018.
  3. Sportgesundheit.eu: Krampf, https://www.sportgesundheit.eu/krampf.htm, abgerufen am 6. Februar 2018.

Autor:

Ähnliche Beiträge